Die Autorinnen und Autoren greifen Aspekte von Becks Arbeiten auf und entwickeln hierzu eigene Perspektiven. Die thematische Klammer ist die von Beck formulierte „Theorie Reflexiver Modernisierung - die Theorie der Zweiten Moderne" (9), welche die sozialwissenschaftliche Debatte erheblich beeinflusst hat. Sie geht von einem grundlegenden Wandel moderner Gesellschaften aus. Angesichts der Globalisierung hat Beck Entwürfe einer kosmopolitischen Soziologie vorgelegt, die die Grenzen nationalstaatlichen Denkens überschreiten und zudem die Grundlagen der Ersten Moderne unterlaufen. Aus politikwissenschaftlicher Sicht sind folgende Beiträge von Interesse: Aihwa Ong nimmt sich des von Beck entwickelten Konzeptes der Risikogesellschaft an, stellt es zunächst in einen generellen Zusammenhang mit Gesundheitsrisiken und setzt sich dann mit der SARS-Krise in Südostasien auseinander. Maarten Hajer widmet sich dem Konzept der Subpolitik und der Frage, wie dieser Begriff Becks im Rahmen einer neuen partizipatorischen Politik verstanden werden kann. Edgar Grande schreibt über die Theorie der Zweiten Moderne aus dem Blickwinkel der Institutionenpolitik. Mary Kaldor untersucht neuere Demokratietheorien. Jürgen Habermas' analysiert „Das Völkerrecht im Übergang zur postnationalen Konstellation" und David Held beschreibt den Werdegang des politischen Kosmopolitismus. Aus dem Inhalt: Angelika Poferl / Natan Sznaider: Auf dem Weg in eine andere Soziologie. Einleitung (9-16) Bruno Latour: An Imaginary Dialogue on Modernity 2.2 (17-22) Elmar J. Koenen: Leitmotive. Thematische Kontinuitäten im Werk von Ulrich Beck (23-34) Wolfgang Bonß / Christoph Lau: Reflexive Modernisierung - Theorie und Forschungsprogramm (35-52) Regina Becker-Schmidt: Selbstreflexion als wissenschaftliche Urteilskraft, Reflexivität als soziales Potential. Notizen zu Ansätzen kritischer Theorie (53-71) Scott Lash: Reflexivity and Singularity (72-80) Aihwa Ong: Assembling around SARS: Technology, Body Heat, and Political Fever in Risk Society (81-89) John Urry: Risks and Mobilities (90-97) Peter Berger: Individualisierung als Integration (98-114) Ronald Hitzler / Michaela Pfadenhauer: Individualisierungsfolgen. Einige wissenssoziologische Anmerkungen zur Theorie reflexiver Modernisierung (115-128) Maarten Hajer: The Art of Engagement (129-136) Edgar Grande: Politik gegen Institutionen? Die neuen Souveräne der Risikogesellschaft (137-148) Mary Kaldor: Democracy without Enemies Revisited (149-158) Jürgen Habermas. Das Völkerrecht im Übergang zur postnationalen Konstellation (159-168) Zygmunt Bauman: Living (Occasionally Dying) Together in a Full World (169-176) Daniel Levy: The Cosmopolitan Figuration: Historicizing Reflexive Modernization (177-187) David Held: Cosmopolitanism: Globalization Tamed (188-194) Saskia Sassen: Managing Risk in Global Electronic Markets: The Need for Financial Centers (195-204) Barbara Adam: Cosmopolis and Chronopolis. Towards a Responsible Polity of Spatial and Temporal Equity (205-217) Richard Sennett: The Foreigner (218-227) Gerhard Schulze: Rettungsversuche am Rande epistemologischer Verzweiflung (228-241) Armin Nassehi: Die Ästhetik der Erreichbarkeit und Benennbarkeit. Eine unsachliche Kritik (242-254)