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/ 30.01.2014
Mathias Behmann / Theresa Frick / Ursula Scheiber / Simone Wörer (Hrsg.)

Verantwortung – Anteilnahme – Dissidenz. Patriarchatskritik als Verteidigung des Lebendigen. Festschrift zum 70. Geburtstag von Claudia von Werlhof

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2013; 310 S.; geb., 49,95 €; ISBN 978-3-631-63979-5
Claudia von Werlhof ist emeritierte Politikwissenschaftlerin und Soziologin, die (neben und gemeinsam mit anderen) die Frauenforschung an den deutschen Hochschulen etablierte und zusammen mit Veronika Bennholdt‑Thomsen, Maria Mies und anderen die Kritische Patriarchatstheorie entwickelte. Darüber hinaus setzte und setzt sich von Werlhof mit Ökologie/Natur sowie indigenen Bevölkerungen auseinander und verbindet ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte mit eigenem politischem Engagement. Anlässlich ihres 70. Geburtstages haben die vier Herausgeber_innen viele der (ehemaligen) Doktorand_innen, Freund_innen und Weggefährt_innen von Werlhofs für Beiträge gewinnen können und diese in der Festschrift versammelt. Den Herausgeber_innen geht es darum, „das Umfeld der Kritischen Patriarchatstheorie zu erkunden, Kontinuitäten und Brüche festzustellen und aufzuzeigen, aus welchem Kontext heraus die Kritische Patriarchatstheorie entstanden ist und sich weiter entwickelt hat“ (16). Als einleitende Vorstellung der Person Claudia von Werlhof und ihres wissenschaftliches Œuvres fungiert die anlässlich der offiziellen Emeritierungsfeier von Renate Genth gehaltene Laudatio. Veronika Bennholdt‑Thomsen setzt sich in ihrem Artikel kritisch mit der Tatsache auseinander, dass die sich in den 1980er‑Jahren langsam etablierende Frauenforschung mittlerweile den Gender‑Studies gewichen ist. Die Autorin argumentiert, dass diese Entwicklung nicht gutzuheißen sei, weil mithilfe der Begriffe gender und sex zwei (vermeintlich) voneinander getrennte Größen eingeführt würden. Jörg Becker untersucht anhand von sechs exemplarisch ausgewählten Fotos die Rolle von Frauen in der Kriegsbildberichterstattung. Wie er zeigt, werden Frauen sowohl in Ländern, „in denen Frauenrechte mit Füßen getreten werden“, als auch in westlichen Staaten für sexistisch‑kriegerische Zwecke missbraucht, da sie entweder als „verschleiert am Bildrand herumsitzende Frauengruppen“ oder als Prototyp einer „am Westen ausgerichteten jungen Akademikerin“ (113) dargestellt würden.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 1.32.222.275.42 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Mathias Behmann / Theresa Frick / Ursula Scheiber / Simone Wörer (Hrsg.): Verantwortung – Anteilnahme – Dissidenz. Frankfurt a. M. u. a.: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/36664-verantwortung--anteilnahme--dissidenz_44646, veröffentlicht am 30.01.2014. Buch-Nr.: 44646 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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