Mit der voluminösen Festschrift wird ein Mann geehrt, der sich seinerseits 1.200 Seiten Zeit nahm, um mit seiner Habilitation (um 1960 geschrieben, aber erst 1980 veröffentlicht unter dem Titel "Sozialpolitik und Verfassung im ersten Jahrzehnt der Bundesrepublik") das weite Feld des Sozialstaatsprinzips zu bestellen. Das Thema hat Zacher auch in den folgenden Jahren nicht mehr losgelassen und macht ausweislich seiner Bibliographie den hauptsächlichen Bestandteil seiner Schriften aus. Er gehört auf diesem Gebiet zu den profiliertesten Juristen - nicht zuletzt, weil er um die begrenzte Reichweite des Rechts im Rahmen der Sozialstaatlichkeit weiß. Inhalt: Franz Ruland: Hans F. Zacher - Zu Person und Werk (XVII-XXXV); Peter Badura: Deutschland - Heimat und Zufluchtsort - Die Verantwortung des Gesetzgebers (1-14); Jos Berghman: The Social Security Concept and its Operationalisation in a Comparative Context (15-33); Rolf Birk: Verrechtlichung und rechtliche Struktur interpersonaler Arbeitnehmerbeziehungen (35-47); Norbert Blüm: Beschäftigung fördern in Deutschland und Europa - alle Kräfte bündeln (49-64); Harald Bogs: Art. 14 GG (Eigentum) als Vertrauensschutz-Basisnorm für Rentenversicherte? - Ein Plädoyer für andere Wege verfassungsgerichtlicher Kontrolle von Sozialstaatsumbau (65-83); Martin Bullinger: Von administrativer Daseinsvorsorge zu privatwirtschaftlicher Leistung unter staatlicher Rahmengarantie - Am Beispiel gemeindlicher Telekommunikation (85-93); Axel von Campenhausen: Zur Grenzziehung zwischen Staat und Kirche im sozialen Bereich (95-105); Kwang-Seok Cheon: Der Schutz der Familie in der sozialrechtlichen Ordnung der Republik Korea (107-122); Ottó Czúcz: Über die Möglichkeit und Notwendigkeit des mehrstufigen verfassungsrechtlichen Schutzes der sozialen Rechte - Bemerkungen über die Diskussion anläßlich der Vorbereitung der neuen Verfassung in Ungarn (123-136); Eberhard Eichenhofer: Social Security Code - Code de la sécurité sociale - Sozialgesetzbuch (137-155); Jochen Abr. Frowein: Die Überwindung von Diskriminierung als Staatsauftrag in Art. 3 Abs. 3 GG (157-168); Maximilian Fuchs: Schuldrecht und Verfassungsrecht (169-184); Hans-Ullrich Gallwas: Dulden wider Willen als Problem der Grundrechtsdogmatik - Ein Aspekt der Kreuzentscheidung (185-199); Wolfgang Gitter: Rechtliche Grenzen einer Regionalisierung in der gesetzlichen Krankenversicherung (201-213); Peter Häberle: Ein Verfassungsrecht für künftige Generationen - Die "andere" Form des Gesellschaftsvertrages: der Generationsvertrag (215-233); Martin Heckel: Die Kirchen im Sozialstaat - Staatskirchenrechtliche Probleme und Positionen kirchlicher Wohlfahrtspflege (235-257); Roman Herzog: Ansprache anläßlich der Hauptversammlung der Max-Planck-Gesellschaft am 21. Juni 1996 in Saarbrücken (259-265); Hans Günter Hockerts: Drei Wege deutscher Sozialstaatlichkeit - Das NS-Regime, die 'alte' Bundesrepublik und die DDR in vergleichender Betrachtung (267-279); Gerhard Igl: Benötigt das Sozialrecht Regelungen zum Sozial-Wirtschaftsrecht? - Überlegungen zur Fortentwicklung des Sozialgesetzbuchs (281-296); Arthur Kaufmann: Die Theodizee von der Güte Gottes, der Freiheit des Menschen und dem Ursprung des Übels (297-305); Franz-Xaver Kaufmann: Der Sozialstaat als Prozeß - für eine Sozialpolitik zweiter Ordnung (307-322); Paul Kirchhof: Armut und Freiheit (323-344); Asbjørn Kjønstad: Patientenrechte (345-361); Franz Knöpfle: Zur Zulässigkeit der Übertragung der Aufgaben der kassenzahnärztlichen Vereinigungen auf die Landeszahnärztekammer (363-387); Ursula Köbl: Kodifikation - nicht nur bei Gelegenheit dringlicher Sachreform! (389-406); Otto Ernst Krasney: Die sogenannte unechte gesetzliche Unfallversicherung - Ein Beispiel für Theorie und Praxis des Sozialstaates (407-421); Peter Krause: Kant und das Allgemeine Landrecht (423-439); Konstantinos Kremalis: Der Verfassungsschutz des Rechts auf Sozialversicherung der Arbeitnehmer nach der griechischen Rechtsprechung (441-455); Ming-Cheng Kuo: Grundprobleme der Volkskrankenversicherung in Taiwan (457-476); Jef van Langendonck: The Right to Social Security and Allied Rights (477-488); Leo de Leede: Das Sozialrecht in der Krise - Ein Bericht aus den Niederlanden (489-510); Moris Lehner: Der Familienleistungsausgleich nach dem Jahressteuergesetz 1996 (511-524); Peter Lerche: Bundesverfassungsnormen mit landesverfassungsrechtlicher Qualität? - Zur Theorie der gesamtstaatlichen Verfassung (525-538); Nikolaus Lobkowicz: "Alleweil eine Haushaltsfrage" - Unpopuläre Erinnerungen eines Experimentaljuristen zur Universitätsautonomie (539-549); Hans Maier: Die Katholiken und die Aufklärung (551-575); Hartmut Maurer: Die verfassungsrechtliche Grundlage des Religionsunterrichts (577-590); Bernd von Maydell: Sozialpolitik und Rechtsvergleich (591-608); Carmelo Mesa-Lago: The Reform of Social Security Pensions in Latin America: Public, Private, Mixed and Parallel Systems (609-633); Ernst-Joachim Mestmäcker: Daseinsvorsorge und Universaldienst im europäischen Kontext - Ein Beitrag zur Funktion von Art. 90 Abs. 2 EGV (635-651); Anthony Ogus: The Role of Independent Advisory Bodies in the Development of Social Welfare Law: The Case of SSAC (653-672); Fritz Ossenbühl: Soziale Gleichheit in der Zeit (673-688); Hans-Jürgen Papier: Berufsständische Altersversorgung und gesetzliche Rentenversicherung - Verfassungsrechtliche Prüfung des § 6 Abs. 1 Nr. 1 SGB VI n. F. (689-713); Danny Pieters: Reflections on the Methodology of Social Security Law Comparison (715-742); Dietrich Pirson: Religiöse Neutralität in der staatlichen Sozialhilfe (743-754); Rainer Pitschas: Der "neue" soziale Rechtsstaat. Vom Wandel der Arbeits- und Sozialverfassung des Grundgesetzes (755-775); Heinrich Reiter: Das Sozialstaatsgebot in der Rechtssprechung des Bundessozialgerichts (777-788); Gerhard A. Ritter: Bismarck und die Grundlegung des deutschen Sozialstaates (789-820); Wolfgang Rüfner: Die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Zielkonflikt (821-833); Franz Ruland: Gesellschaftliche Veränderungen und Rentenversicherung (835-855); Yves Saint-Jours: Réflexion sur la dérive libérale des systèmes de sécurité sociale au sein de l'Union Européenne (857-865); Bruno Simma: "Die vergessenen Rechte": Bemühungen zur Stärkung des VN-Sozialpakts (867-882); Herbert Szurgacz: Das Polenstatut in der Sozialversicherung in den in das III. Reich eingegliederten Ostgebieten (1939-1945) (883-894); Dieter Schäfer: Läßt SGB XI (Euro-)Märkte zu? Oder: Über einige sozial-nützliche Ungereimtheiten des Pflege-(versicherungs-)Rechts (895-917); Dieter Schewe: Gilden und Hilfsgemeinschaften in der Karolingerzeit - ein Vergleich zu Versicherungen (919-932); Gerhard Schmid: Sozialstaatlichkeit, Sozialverfassung und direkte Demokratie in der Schweiz (933-945); Reiner Schmidt: Umweltschutz durch Grundrechtsdogmatik (947-963); Heinrich Scholler: Soziale Frage und soziale Rechte im Spiegel der "Deutschen Zeitung" vom Vormärz bis zur Frankfurter Nationalversammlung (965-985); Rupert Scholz: Schlankerer Staat tut not! (987-1.017); Johannes Schregle: Die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer in Japan: aktuelle Probleme (1.019-1.028); Bertram Schulin: Grundstrukturen der sozialen Pflegeversicherung (1.029-1.046); Bernd Schulte: Der Sozialstaat in Europa als Aufgabe der Rechtswissenschaft (1.047-1.062); Klaus Stern: Zur Universalität der Menschenrechte (1.063-1.079); Michael Stolleis: Industrielle Revolution und Sozialversicherung (1.081-1.099); Werner Thieme: Das halbgescheiterte Sozialgesetzbuch (1.101-1.115); Theodor Tomandl: Die Problematik horizontaler Anknüpfung der Sozialversicherungspflicht bei Selbständigen (1.117-1.142); Christian Tomuschat: Verwirrung über die Kinderrechte-Konvention der Vereinten Nationen - Zur innerstaatlichen Geltungskraft völkerrechtlicher Verträge (1.143-1.161); Peter Trenk-Hinterberger: Eigenverantwortung in der sozialen Pflegeversicherung (1.163-1.171); Klaus Vogel: Internationales Sozialrecht und Internationales Steuerrecht im Vergleich (1.173-1.186); Georg Wannagat: Die Rechtskultur in unserer Mediengesellschaft (1.187-1.201).