„Viel Glück! Migration heute“ ist ein Forschungs- und Kulturprojekt der Initiative Minderheiten, die die Geschichte der Migration der letzten zwei Jahrzehnte in Europa aus dem Blickwinkel der Auswanderungsländer Serbien, Kroatien, Türkei und des Ein- und Auswanderungslandes Österreich nachzeichnet. Anknüpfend an das „Gastarbajteri-Projekt“ über die Geschichte der Gastarbeiter in Österreich wird mit „Viel Glück“ nach den gesellschaftlichen Veränderungen in Serbien, der Türkei und Kroatien gefragt. Die Türkei sei im Gegensatz zu Serbien und Kroatien, die eine vergleichbare Geschichte der Auswanderung haben, ein Transitland auf dem Weg nach Österreich. Den Autoren geht es in ihrer Untersuchung um die Analyse der interkulturellen Wahrnehmung von Migration und ihres Einflusses auf die Populärkultur. Sie behandeln daher auch Themen wie den gesellschaftlichen Aktivismus, die sogenannte „Queer Migration“ (12) und Pop-Musik. August Gächter bezieht sich in seinem Beitrag auf die Studie „Wien 2000“, in der Zukunftsszenarien in Bezug auf Zuwanderung, Arbeitsmarkt und Bevölkerungswachstum entwickelt werden. Gächter hebt hier das „Sao-Paulo Szenario“ (24) hervor, in dem Wien aufgrund einer Bevölkerungsexplosion als unregierbare Stadt dargestellt wird. Orhan Alkaya entwickelt in seinem Essay „Migration: Death of Utopia“ (24) eine eher pessimistische Sichtweise, die Migration als einem gangbaren Weg auf der Suche nach einer besseren Zukunft verneint. Er begründet diese Negation mit der historischen Ausgangslage von Migrationsbewegungen, die ihren Ursprung fast immer in Krisen und Gewalt haben. Dieser Zusammenhang ist für Alkaya keine Basis für eine positive Utopie. Insgesamt gelingt den Autoren mit diesem gesellschaftlichen Perspektivenwechsel der Entwurf einer neuen kulturgeschichtlichen Kartografie.