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/ 03.06.2013
Reiner Wimmer

Vier jüdische Philosophinnen. Rosa Luxemburg, Simone Weil, Edith Stein, Hannah Arendt

Leipzig: Reclam 1996; 397 S.; 24,- DM; ISBN 3-379-01575-X
Diese Veröffentlichung dokumentiert Vorträge, die anläßlich des 50. Jahrestages der Reichspogromnacht an den Universitäten Konstanz und Tübingen gehalten wurden. In vier Beiträgen werden die Werke von Luxemburg und Weil, Stein und Arendt dargestellt. Diese Philosophinnen haben gemeinsam, in ihrer Zeit militaristische und totalitäre Tendenzen scharfsinnig analysiert und beurteilt zu haben. Außerdem wird die geläufige Vorstellung vom Philosophieren als einer Tätigkeit im Elfenbeinturm durch ihre Arbeiten entkräftet. "Sie erneuern sozusagen das Selbstverständnis der griechischen Antike, als mit Sokrates und den Sophisten Philosophieren eine öffentliche Tätigkeit war, die Belange des Gemeinwohls betraf, aber ineins damit auch die der persönlichen Lebensführung eines jeden." (32) Die Einführung fragt nach dem jüdischen Selbstverständnis der vier Frauen in seiner je spezifischen Ausprägung und dem Umgang mit Antisemitismus in Deutschland damals und heute. Wimmer setzt sich auch kritisch mit seiner eigenen Provokation, vier jüdische Philosophinnen ausgewählt zu haben, auseinander und reflektiert über den latenten deutschen Antisemitismus. Es folgen vier Portraits, in denen Leben und Werk einer jeden Philosophin dargestellt wird. Besonders faszinierend ist die "Einheit von Denken und Leben, von Theorie und Praxis [...] mit der sie alle dachten und in gedanklicher wie moralischer Konsequenz handelten" (31).
Jule Endruweit (JE)
Dipl.-Politologin.
Rubrizierung: 5.41.3 Empfohlene Zitierweise: Jule Endruweit, Rezension zu: Reiner Wimmer: Vier jüdische Philosophinnen. Leipzig: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3208-vier-juedische-philosophinnen_4211, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 4211 Rezension drucken
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