Das Buch des grünen Politikers Malte Spitz und der Journalistin Brigitte Biermann ist zu großen Teilen die Geschichte eines Selbstversuchs. Spitz erlangte 2011 Bekanntheit, weil er von Unternehmen wie der Telekom die Herausgabe seiner Vorratsdaten erstritt und diese der Öffentlichkeit zugänglich machte. Diese und andere Erfahrungen dienen zur Veranschaulichung verschiedener Fragen des Datenschutzes. So heißt es in der Einleitung: „Ich wollte also die Überwachung kennenlernen. Ich wollte am eigenen Leib erfahren, was es heißt, bei jeder Bewegung, bei jeder Handlung beobachtet zu werden.“ (14) Dieses Vorhaben ist in acht Kapitel unterteilt, in denen jeweils spezifische Fragen erörtert werden. Etwa „Was macht ihr mit meiner Handynummer?“ oder „Was macht ihr mit meiner Patientenakte?“ Im Kapitel zur Handynummer wird zum Beispiel beschrieben, wie Spitz bei der Telekom um die Herausgabe seiner Nutzungsdaten bat. Was er nach mehrmaliger Nachfrage erhielt, war eine kurze Auflistung seiner Grunddaten: Anschrift, Telefonnummer, Kontoverbindung. Die Herausgabe der wirklichen Nutzungsdaten musste er gerichtlich erstreiten. Er erhielt schließlich von der Telekom eine Tabelle mit 35.831 Zeilen: „Diese Zahl setzte sich in meinem Kopf fest. Sie stand für sechs Monate meines Lebens, dargestellt in Datensätzen.“ (36) Die Erfahrungen, die Spitz auf der Suche nach seinen Daten macht, sind das Herzstück des Buches. Sie zeigen, wie schwer es ist, selbst den Überblick zu behalten über die verschiedenen Orte, an denen persönliche Daten gesammelt werden, und wie kompliziert es zum Teil ist, an die eigenen Daten zu gelangen. Die Autoren fordern am Ende des Buches daher als Konsequenz mehr Transparenz: „Diese Undurchsichtigkeit muss ein Ende haben. Vielleicht muss wirklich der Datenbrief her, also die verpflichtende Information an jeden Bürger, wer welche Daten von wem wo speichert.“ (224) – „Was macht ihr mit meinen Daten?“ ist auf dem Weg zu mehr Transparenz in jedem Fall eine legitime erste Frage.