Auf knappen Raum informieren die Autorinnen und Autoren über alle wesentlichen Dimensionen zum Thema Wasser auf lokaler und globaler Ebene. Sie geben einen allgemein verständlichen Überblick über „Wasser als Leben, Menschenrecht und Gemeingut, aber auch über Wasser als Gegenstand von Politik und Wirtschaft“ (7). Systematisch und übersichtlich wird u. a. dargestellt, wie viel Wasser weltweit zur Verfügung steht, wie ungleich die Wasservorräte und die Nutzung verteilt sind und warum bestehende Wasserknappheitsindikatoren um einen virtuellen Wasserverbrauch ergänzt werden müssen. Wird beispielsweise berücksichtigt, dass für die Herstellung eines T-Shirts 4.000 Liter oder für ein Kilogramm Kaffee 20.000 Liter Wasser benötigt werden, so zeigt sich, dass in Deutschland wie in anderen Industrieländern die Wasserbereitstellung „in erheblichem Umfang ins Ausland verlagert [ist]: Mit schätzungsweise 5.000.000 Litern pro Einwohner und Jahr wird [in Deutschland] der Wasserhaushalt anderer Länder belastet“ (15). In weiteren Kapiteln geht es um Wasserrechte und Eigentumsmodelle, um Maßstäbe und Kriterien, an denen sich eine gute Wasserversorgung messen lassen muss und wie diese sich in Deutschland entwickelt hat. Außerdem werden die Entwicklungen im Bereich der Liberalisierung und Privatisierung der Wasserversorgung und -entsorgung dargestellt, deren teilweise fatale Folgen an konkreten Beispielen aufgezeigt sowie zivilgesellschaftliche Gegenbewegungen und die gelegentlich festzustellende Tendenz zur Rekommunalisierung beschrieben werden. Die Autorinnen und Autoren engagieren sich beim bundesweiten Netzwerk „Wasser in Bürgerhand“ und verstehen ihr Buch auch als ein politisches Manifest, mit dem sie einem breiten Lesepublikum verdeutlichen wollen, wie wichtig es ist, der fortschreitenden Kommerzialisierung des Wassers entgegenzutreten und sich aktiv für die Verwirklichung des Menschenrechts auf Wasser einzusetzen.