/ 11.06.2013
Michael Herms / Karla Popp
Westarbeit der FDJ 1946 bis 1989. Eine Dokumentation
Berlin: Metropol 1997 (Die Freie Deutsche Jugend. Editionen 6); 538 S.; brosch., 48,- DM; ISBN 3-926893-66-4Der Band enthält zentrale Dokumente zu Inhalt und Gestaltung der Westarbeit der FDJ während der Jahre 1946 bis 1989. Damit wird es möglich, diesen integralen Bestandteil der Deutschlandpolitik der SED anhand von Originaldokumenten nachzuvollziehen. Rahmenbedingungen für die Westarbeit waren immer die jeweiligen deutschlandpolitischen Strategien der SED-Führung. Innerhalb dieses Rahmens setzte sich die Westarbeit aus mehreren Komponenten zusammen. Kernbestand der praktisch-politischen Ebene war das direkte Engagement der FDJ in den Westzonen und in der Bundesrepublik bis zum Verbot 1951 und die Unterstützung der halblegalen und illegalen Arbeit der West-FDJ danach. Auf der ideologischen Ebene besaß die Verbreitung sozialistischer Ideologie und Propaganda mittels finanzieller Unterstützung von Druckerzeugnissen, organisierten Briefwechsels etc. große Bedeutung. Darüber hinaus hatte die Westarbeit aber auch nicht zu unterschätzende innenpolitische Wirkung, konnten doch "fortschrittliche Stellungnahmen" westdeutscher Verbandsmitglieder gegen den Imperialismus zur Selbstdarstellung im eigenen Land verwendet werden. Zusätzlich erhält der Leser exzellenten Einblick in die akribische Planung und Bürokratie ostdeutscher Massenorganisationen.
Stefan Göhlert (SG)
M. A., Politikwissenschaftler, Protokollchef und Bürgerbeauftragter in der Verwaltung der Stadt Jena.
Rubrizierung: 2.314 | 2.313
Empfohlene Zitierweise: Stefan Göhlert, Rezension zu: Michael Herms / Karla Popp: Westarbeit der FDJ 1946 bis 1989. Berlin: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/10598-westarbeit-der-fdj-1946-bis-1989_12532, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 12532
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M. A., Politikwissenschaftler, Protokollchef und Bürgerbeauftragter in der Verwaltung der Stadt Jena.
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