Die Monographie stellt eine umfassende, übersichtsartige Geschichtsschreibung des deutschen Widerstands gegen das NS-Regime von 1933 bis 1945 dar. Als Basis dient eine Definition von Widerstand "primär unter dem Gesichtspunkt der Verfolgung durch das Regime und erst sekundär hinsichtlich der subjektiven Absichten und Ziele der Verfolgten" (114). Diese an sich nicht unproblematische Definition erlaubt jedoch, daß eine große Breite sehr verschiedener Gruppen ins Blickfeld rücken, darunter neben der Arbeiterbewegung, den Kirchen und den "alten Eliten" (112) auch Jugendgruppen, die "Zeugen Jehovas" (102) oder "Fremdarbeiter" (242). Der Leser darf jedoch keine gleichrangige Behandlung der Themen Widerstand und Emigration erwarten. Emigration rückt nur dort ins Blickfeld, wo sie unmittelbar mit aktivem, politischen Widerstand verknüpft ist und dem Schutz von exponierten Funktionären oder dem Aufbau von Auslandsorganisationen dient.