Acht Klassiker der modernen Soziologie, darunter auch Grenzgänger wie Hannah Arendt und Sigmund Freud, hat das Hamburger Institut von ausgewiesenen Fachleuten daraufhin untersuchen lassen, wie mit ihren Theorien in Zukunft umzugehen sein wird. Manch einer wie Jan Philipp Reemtsma (Freud), Wolfgang Bonß (Adorno) und Armin Nassehi (Luhmann) nimmt sich dabei die Freiheit einer selektiven Lektüre heraus oder präsentiert vor allem die Aspekte „seines“ Theoretikers, die für seine eigene Theorie im Zentrum stehen. Andere wie Ulrich Bielefeld (Weber) und Matthias Koenig (Durkheim) unternehmen stattdessen den Versuch, das Denken des von ihnen präsentierten Klassikers insgesamt zu würdigen und auf seine (generelle) Anschlussfähigkeit hin zu befragen. Alle Beiträge, die erstmalig am Hamburger Institut für Sozialforschung im Jahr 2007 vorgetragen wurden, verbindet jedoch ihr Fokus auf die gesellschaftstheoretischen Aspekte des jeweiligen Klassikers. Entstanden ist ein ebenso dichtes wie lesbares Kompendium, das manchmal ähnlich viel über den Autor wie über seinen Gegenstand verrät. Wenn jedoch so ausgewiesene Wissenschaftler wie die versammelten darunter sind, dann darf selbst dieser scheinbare Einwand als eine Lektüreempfehlung verstanden werden.