/ 20.06.2013
Slavoj Žižek
Willkommen in der Wüste des Realen
Wien: Passagen Verlag 2004; 227 S.; brosch., 28,- €; ISBN 3-85165-672-5Haben wir in Zeiten des „globalen Krieges gegen den Terrorismus“ wirklich nur die Wahl, entweder aufseiten der Freiheit oder aufseiten der Despotie zu stehen? Žižek, Philosoph und Psychoanalytiker, unterzieht in dieser aus dem Jahr 2002 stammenden und nun endlich auch in deutscher Übersetzung vorliegenden Arbeit solcherlei Denk- und Argumentationsmuster einer ideologiekritischen Analyse. Die USA seien nach den Ereignissen des 11. Septembers 2001 gezwungen, sich den globalen Realitäten zu stellen und die Welt endlich wahrzunehmen, wie sie tatsächlich ist. Eine Flucht in den amerikanischen Traum vom „kalifornischen Konsumentenparadies“ sei nun nicht länger möglich. Der Autor will zeigen, dass die Ereignisse des 11. Septembers und der anschließende „weltweite Kampf gegen den Terrorismus“ sowie die ideologisch motivierte Gegenüberstellung dieser Ereignisse die innere Verwobenheit des globalen Kapitalismus mit dem islamischen Fundamentalismus auf eindringliche Weise verdeutlichen. Nur die konsequente Suche nach Alternativen zu den gängigen Präsentationen dieser ideologischen Konflikte könne zu einer Lösung der dringendsten Probleme unserer Zeit führen. Um diese Argumente zu stützen, werden nicht nur zahlreiche Kriege der neueren Geschichte, u. a. im ehemaligen Jugoslawien und im Nahen Osten, der Krieg in Afghanistan sowie der Krieg im Irak, sondern auch zeitgenössisches filmisches Material analysiert.
Mathias Rauch (MR)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Institut für Wirtschaftspolitik, Universität Leipzig.
Rubrizierung: 5.42 | 4.41 | 4.43 | 2.63 | 2.64 | 2.68 | 2.62
Empfohlene Zitierweise: Mathias Rauch, Rezension zu: Slavoj Žižek: Willkommen in der Wüste des Realen Wien: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/22323-willkommen-in-der-wueste-des-realen_25461, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 25461
Rezension drucken
M. A., wiss. Mitarbeiter, Institut für Wirtschaftspolitik, Universität Leipzig.
CC-BY-NC-SA