/ 20.06.2013
Emil Breisach / Johannes Rauchenberger (Hrsg.)
Wohin steuert Österreich? Kritische Analysen und unorthodoxe Konzepte
Wien: Czernin Verlag 2004; 196 S.; brosch., 23,- €; ISBN 3-7076-0181-1Die geänderte politische Struktur Osteuropas mache, so die Herausgeber, auch eine kulturelle und politische Neupositionierung Österreichs notwendig: Das Land liegt - geografisch gesehen - näher an den östlichen als an vielen westlichen Ländern. Zudem sei durch die neu gebildeten Kleinstaaten die Position kleinerer Länder in der Europäischen Union gestärkt worden. Allerdings hätten sich die Veränderungen weder in der Politik noch in der Mentalität Österreichs niedergeschlagen. Namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens diskutieren in überwiegend sehr kurzen Beiträgen, welche Rolle Österreich in dem neu organisierten Europa einnehmen und welchen Beitrag das Land zu dem anstehenden kulturellen Wandel leisten sollte. Zudem machen die Autoren auf aktuelle Missstände in Österreich aufmerksam, wie beispielsweise die zunehmende Boulevardisierung und Kommerzialisierung der Medien. Das Buch dokumentiert eine öffentlich zugängliche Vortragsreihe, die 2004 in Graz stattfand.
Aus dem Inhalt:
I. Der Beitrag Österreichs zur europäischen Identität
Erhard Busek:
Europas Mitte - Österreichs Aufgabe (10-21)
Franz Küberl:
Österreich - Insel der Habseligen oder Exporteur von Menschlichkeit? (22-32)
Peter Strasser:
Wir Anachronisten. Österreichs Erinnerungen an Europas Zukunft (33-40)
II. Gegenwart und Zukunft der österreichischen Parteien
Rudolf Brettschneider:
Orientierungsmuster beweglicher Wählerschaften. Traditionelle und neue Wahlmotive für Parteien (42-47)
Sonja Puntscher-Rieckmann:
Europäisierung nationaler Parteien? Über die Notwendigkeit europäischer Parteien und die Probleme ihres institutionellen Wandels (48-53)
Walter Wippersberg:
Nach der Ent-Ideologisierung: Wofür die österreichischen Parteien stehen (54-61)
III. Der österreichische Konvent: Auf dem Weg zu einem modernen Staat
Gerhart Holzinger:
Bleibt Österreich ein Staat und braucht es auch in Zukunft eine eigene Verfassung? (64-71)
Gerhard Hirschmann:
Österreich: Land der Schrebergärten (72-76)
Bernd Schilcher:
Moderne Verwaltung am Beispiel von Schule und Bildung (77-84)
IV. Die Misere der österreichischen Medienlandschaft
Fritz Csoklich:
Die Misere der gegenwärtigen Medienlandschaft (87-93)
Michael Schmolke:
Österreichs Medien zwischen Anspruch und Wirklichkeit (94-103)
Armin Thurnher:
Doppeltes Versagen - Österreichs Medien und Österreichs Eliten (104-112)
V. Der Kulturstaat Österreich: Vorschläge zur Bewahrung seines Rufs
Alfred Payrleitner:
Die Ratlosigkeit der Intellektuellen vor der Welt der Zahlen (115-125)
Rudolf Burger:
Kultur als Ersatz und Ressentiment oder der austromanische Rosenkranz (126-137)
VI. Der Einbruch des Boulevards in die Kulturszene
Reinhard Kannonier:
Event versus Kunst? (139-146)
Gerfried Sperl:
Mehr Bordell, weniger „Rosenkavalier“ - Über die Machtergreifung der banalen Unterhaltung im Kunstbetrieb (147-150)
Manfred Wagner:
Zur Unseligkeit der Begriffsvermischung/-verwischung von Kunst und Kultur (151-160)
VII. Forschung und Bildung: Wie gewinnen wir ein neues Profil?
Josef Affenzeller:
Forschung und Entwicklung im Netzwerk oder? (162-165)
Günter Haider:
Zukunft: Schule vom Mittelmaß zur Spitze (166-179)
Ursula Schneider:
Am Anfang war - der Glaube. Gedanken zur Kurzlebigkeit von Erfolgsmythen als Anleitung von Politik (180-192)
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.4 | 2.22 | 2.263 | 2.23
Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Emil Breisach / Johannes Rauchenberger (Hrsg.): Wohin steuert Österreich? Wien: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/22647-wohin-steuert-oesterreich_25840, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 25840
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Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
CC-BY-NC-SA