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/ 21.06.2013
Nicola Spakowski / Cecilia Milwertz (Hrsg.)

Women and Gender in Chinese Studies

Berlin: Lit 2006 (Berliner China-Hefte 29); 159 S.; brosch., 20,90 €; ISBN 978-3-8258-9304-0
Der Großteil der Beiträge geht auf die „Women and Gender Studies Section“ der in Heidelberg 2004 gehaltenen 15. Konferenz der European Association of Chinese Studies (EACS) zurück. Der Band will die Bedeutung der Frauen- und Geschlechterforschung innerhalb der China-Studien demonstrieren und gleichzeitig ein besseres Verständnis chinesischer Geschichte und Gesellschaft vermitteln. Vorrangig soll es aber darum gehen, die eigenen, west-europäisch geprägten Lernmodule und Arbeitsmethoden der China-Studien zu hinterfragen und der Komplexität chinesischer Gesellschaften durch differenzierte Lehrangebote zu entsprechen. Ausgehend von dieser Ankündigung fällt das Ergebnis recht dürftig aus. Weder wird die vorgenommene Auswahl der Themen begründet, noch sind diese besonders dazu angetan „to shed new light on many different aspects of Chinese society“ (3). Im Mittelpunkt des Bandes steht das Thema Gewalt gegen Frauen. Außen vor bleiben so zentrale Themen wie Migration, Prostitution, Frauenarmut und weibliche Arbeitswelten sowie auch internationale Einflüsse der Frauenbewegung. Ebenso wenig werden Facetten der staatlich organisierten „Frauenbewegung“ oder heutige Geschlechterrollen und -stereotype zwischen Tradition und Moderne behandelt. Außen vor bleibt auch die in den (deutschen) China-Studien diskutierte Rolle der Frauen- und Geschlechterforschung, ihre Bedeutung für die Erforschung historischer, gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen in China sowie auftretende Wechselwirkungen traditioneller China-Studien auf Positionen in der Frauen- und Geschlechterforschung. Angesichts dieser schmalspurigen Behandlung geschlechtsspezifischer Aspekte in den China-Studien mutet es umso befremdlicher an, dass mit den drei letzten Artikeln absolut /index.php?option=com_content&view=article&id=41317fremde Beiträge aufgenommen wurden, die gleichsam ein Drittel des Gesamtvolumens einnehmen. Eine Konzentration und Diversifizierung des eigentlichen Inhalts wäre dagegen angeraten gewesen.
Eva Voß (EV)
Dr., Politikwissenschaftlerin, Senior Referentin für Diversity Management bei der Bertelsmann AG.
Rubrizierung: 2.682.272.311 Empfohlene Zitierweise: Eva Voß, Rezension zu: Nicola Spakowski / Cecilia Milwertz (Hrsg.): Women and Gender in Chinese Studies Berlin: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/27308-women-and-gender-in-chinese-studies_31972, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 31972 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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