Das Autorenteam hat mit der Rabin-Biographie in erster Linie eine Verteidigungsschrift für den Friedensprozeß im Nahen Osten verfaßt, indem es den Lebensweg Rabins parallel zur Geschichte des Staates Israel darstellt und dabei die Formel "Land für Frieden" als die zentrale politische Option Israels seit dem Sechstagekrieg herausstellt. Demnach erachtete Rabin schon direkt nach dem Sieg Israels über seine arabischen Nachbarn eine politische Lösung des Nahostkonfliktes als einzig gangbare Lösung, räumte jedoch später Sicherheitsüberlegungen immer den Vorrang vor unsicheren politischen Lösungen ein. Als Anstoß für eine konsequente Friedenspolitik wird der palästinensischen Intifada eine zentrale Bedeutung beigemessen, die Rabin in seiner zweiten Amtszeit als Ministerpräsident, deren Darstellung fast die Hälfte des Buches gewidmet ist, zu direkten Gesprächen mit der PLO-Führung veranlaßte. Obwohl das Buch für den Kenner der Geschichte Israels und der Rolle Rabins in der Politik dieses Landes passagenweise bedauernswert oberflächlich ist - dem Sechstagekrieg werden nur knapp 20 Seiten gewidmet -, kann sein Wert dennoch in der exklusiven Verwertung des politischen Nachlasses Rabins gesehen werden. Seine Pläne für den weiteren Fortgang des Friedensprozesses im Nahen Osten sind vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Ereignisse von besonderem Interesse.