Die Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über Weiblichkeitsvorstellungen und -stereotype sowie über Klischeebilder vom Alter, insbesondere solche der älteren Frau in Deutschland. Untersucht werden diese anhand von Texten unterschiedlichster Herkunft; das Spektrum reicht von Lesebüchern über Zeitschriftenartikel, populärwissenschaftliche Veröffentlichungen bis hin zu wissenschaftlichen Publikationen. Der Schwerpunkt der Analyse liegt dabei auf Texten der 60er, 70er und frühen 80er Jahre, wenngleich auch neueres und gelegentlich älteres Material herangezogen wird. Thematisch werden insbesondere berufsbezogene, medizinische, juristische und politische sowie gesellschaftlich-normative Aspekte betrachtet. Jeweils ein Kapitel beschäftigt sich mit der Situation in der DDR sowie mit Männlichkeitsklischees. Dabei gelingt es der Autorin jedoch leider nicht immer, die Aktualität ihrer Aussagen zu verdeutlichen: Ihre z. T. recht ausführlichen kritischen Auseinandersetzungen mit Texten der 60er und 70er Jahre sind zwar historisch interessant, verstellen jedoch zugleich den Blick auf die "aktuelle Brisanz der in diesen Studien aufgeworfenen Fragen" (4), die darzustellen ja auch ein Anliegen der Autorin ist. Inhaltsübersicht: I. Zur Legitimation patriarchalischer Gesellschaftsstrukturen; II. Weiblichkeit - Formierung und Konjunktur eines Klischees; III. Stigma Alter(n): Facetten eines Klischees; IV. Gleiches Recht für Frauen - nein danke! Konservatismus in Legislative, Exekutive und Justiz; V. Familienpolitik - Familienideologien; VI. (Re)produktion von Weiblichkeits- und Altersklischees in Arbeitsmedizin und Arbeitswissenschaften; VII. Berufstätigkeit - marginaler Bestimmungsfaktor im weiblichen Lebenszyklus; VIII. Die Macht der Humanmedizin; IX. Nicht mehr jung, nicht mehr re-produktiv, nicht mehr weiblich: Zur Hypostasierung weiblicher Altersklischees im Klimakterium; X. Sackgasse Weiterbildung: "Ältere" Frauen und die Alma Mater; XI. Frauen in der DDR; XII. Männer-Mythen.