/ 04.06.2013
John Stuart Mill
Zur Logik der Moralwissenschaften. Hrsg. und übersetzt von Arno Mohr
Frankfurt a. M.: Vittorio Klostermann 1997; 202 S.; kart., 28,- DM; ISBN 3-465-02952-6Die erste Ausgabe dieses Textes "erschien im Jahre 1843 und war Mills erstes und, zumindest in England, auch erfolgreichstes Buch" (9) mit zahlreichen weiteren Auflagen bis zum Ende des Jahrhunderts. In ihm präsentiert sich Mill, dessen heutiger Ruhm eher auf seinen freiheitlich-liberalen und emanzipatorischen Schriften beruht, als ein Methodologe der Sozialwissenschaften. Leitender Gedanke ist die Einheit einer sich empirisch verstehenden Wissenschaft, in der sich die Geistes- und Sozialwissenschaften von der anti-dogmatischen Methodologie der Naturwissenschaften leiten lassen - es ist bemerkenswert, wie aktuell und erfrischend der Millsche Text im Lichte heutiger normativistischer Angriffe auf die politikwissenschaftliche Empirie wirkt. Der Text ist mit einer kurzen Einleitung und einer informativen Bibliographie versehen, die Übersetzung ist auf der Basis der letztmals vor einem Jahrhundert vorgelegten kompletten Übersetzung von Gomperz, dem damaligen Herausgeber der Werke Mills in Deutschland, grundlegend überarbeitet worden. Ein kleines satztechnisches Mißgeschick mit dem Register kann den Band nicht ernsthaft beeinträchtigen.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.33 | 5.2
Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: John Stuart Mill: Zur Logik der Moralwissenschaften. Frankfurt a. M.: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/5030-zur-logik-der-moralwissenschaften_6629, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 6629
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Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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