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/ 04.06.2013
Birgit Blättel-Mink / Ortwin Renn (Hrsg.)

Zwischen Akteur und System. Die Organisierung von Innovation

Opladen: Westdeutscher Verlag 1997; 322 S.; kart., 78,- DM; ISBN 3-531-12996-1
Das Thema ökonomisch relevanter Innovation liegt an der Schnittstelle heterogener gesellschaftlicher "Systeme"; es betrifft die Beziehungen zwischen den Institutionen der Wissenserzeugung/-vermittlung und den praktischen Verwendungskontexten von Wissen, es erfordert typischerweise die Verknüpfung sektoral unterschiedlicher Wissensarten, und schließlich vollzieht sich Innovation in einem Geflecht politisch-administrativer und privatwirtschaftlicher Handlungsbereiche. Schon diese flüchtige Überlegung kann plausibel machen, daß die Analyse von Entstehungsbedingungen und Implementationsformen innovativer Impulse einen inter- und transdisziplinären Zugang verlangt. Dem versucht der Band einerseits durch ein breites fachliches Spektrum der Autoren zu entsprechen - vertreten sind Umwelt-, Technik-, Kommunikations- und Wissenschaftssoziologie, Arbeitsmarktforschung sowie Mikro- und Industrieökonomik -, andererseits durch eine Mischung von teils anwendungsbezogenen, teils theoretisch orientierten Beiträgen. Thematisch gruppieren sich die Abhandlungen um vier Schwerpunkte: Ansätze zur Systematisierung der Innovationsforschung, Möglichkeiten gezielter institutioneller Innovationsförderung, Chancen eines Einbaus ökologischer und sozialer Leitbilder in Innovationsprozesse und schließlich Aspekte der gesellschaftlichen Akzeptanz technischer Innovationen. Als roter Faden zieht sich durch die - auch qualitativ - durchaus unterschiedlich ausgefallenen Beiträge die Einsicht, daß erfolgreiche Innovationen mehr und mehr von "weichen" Variablen abhängen - namentlich von der Institutionalisierung reflexiver Lernmilieus innerhalb von Organisationen und der Einbettung dieser kollektiven Akteure in kommunikative Netzwerke jenseits von "Hierarchie" und "Markt". Inhalt: Birgit Blättel-Mink: Zwischen Akteur und System - Zur Einführung (7-16). I. Theoretische Konzepte in der Innovationsforschung: Birgit Blättel-Mink: Elemente einer sozioökonomischen Theorie der Innovation (19-37); Uli Kowol / Wolfgang Krohn: Modernisierungsdynamik und Innovationslethargie. Auswege aus der Modernisierungsklemme (39-65). II. Zwischen Akteur und System - Institutionelle Bedingungen von Technikgenese und Innovation: Gerd Schienstock: Probleme der Koordinierung, Steuerung und Kontrolle einer globalen Ökonomie (69-89); Georg Licht / Wolfgang Schnell: Externe Effekte, Finanzierungsrestriktionen und Forschungs- und Technologiepolitik (91-115); Hermann Schnabl: Innovation und sektorale Wachstumsdynamik (117-137); Helge Majer: Nationale und regionale Innovationssysteme. Wissenschaftsstadt Ulm (139-175); Martin Heidenreich: Zwischen Innovation und Institutionalisierung. Die soziale Strukturierung technischen Wissens (177-206). III. Internalisierung externer Effekte: Frieder Meyer-Krahmer: Umweltverträgliches Wirtschaften. Neue industrielle Leitbilder, Grenzen und Konflikte (209-233); Thomas Dresel / Birgit Blättel-Mink: Ökologie in Unternehmen (235-255); Hedwig Rudolph: Personalpolitik als Innovationsstrategie (257-268). IV. Innovation und Diffusion: Ortwin Renn: Die Rolle von Technikleitbildern für technische Innovationen (271-284); Deziderio Sonje / Michael Schenk / Hermann Dahm: Werkzeug oder Spielzeug? Individuelle Bewertungskriterien moderner Kommunikationstechnik (285-319).
Thomas Mirbach (Mir)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.2632.3434.43 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Birgit Blättel-Mink / Ortwin Renn (Hrsg.): Zwischen Akteur und System. Opladen: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/5151-zwischen-akteur-und-system_6770, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 6770 Rezension drucken
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