/ 18.06.2013
Alexander Gauland
Anleitung zum Konservativsein. Zur Geschichte eines Wortes
Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 2002; 131 S.; 16,90 €; ISBN 3-421-05649-8In der modernen Spaßgesellschaft gelten Konservative, die auf Traditionen und Stabilität und auf den Erhalt des Bestehenden setzen, als überholt, als rückständig, schlicht als Bremser in einer sich immer schneller drehenden Welt. In essayistischer Form plädiert der Autor, Herausgeber einer großen ostdeutschen Tageszeitung, für einen selbstbewussten Konservatismus, der sich nicht als rückständig begreift, sondern als Kittsubstanz einer sich sonst auflösenden Gesellschaft. "Kampf für Prinzipien, so lange wie möglich - verbunden mit Konzessionen, wo es nicht anders geht", schreibt er, und wenig später: "Man kann nicht verhindern, dass die Dinge zum Teufel gehen, aber man kann den Gang verlangsamen, vielleicht den Kurs ändern und so das Schlimmste vermeiden." (128 f.) Doch vielleicht sollte es nicht so sehr um das Abbremsen und das Ertragen von unvermeidbaren Änderungen gehen, als vielmehr um das kreative Mit- und Ausgestalten des Neuen.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.35
Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Alexander Gauland: Anleitung zum Konservativsein. Stuttgart: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/17225-anleitung-zum-konservativsein_19819, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 19819
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Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
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