Den Herausgebern geht es darum, zur Belebung der Debatte insbesondere in der Sozialdemokratie um das Verhältnis Bürger und Staat beizutragen: für mehr bürgerschaftliches Engagement und Gemeinwohlorientierung. "In der europäischen Politik war es der britische Premier Tony Blair, der die Verantwortung der Bürger für ihr Gemeinwesen in der Programmatik von New Labour stärker als zuvor verankerte und neu wachrief." (14) Teil II verfolgt die "Absicht, die zentralen Aspekte des neuen Gemeinschaftsdenkens zu beleuchten und ihre Konsequenzen für die Programmatik politischer Organisationen zu erörtern." (16) In Teil III wird über praktische Beispiele berichtet. Der Band ist entstanden aus einer Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Politikern in Nordrhein-Westfalen (21). (Der Mitherausgeber Wehrhöfer ist Geschäftsführer der NRW-SPD.) Clement spricht im Vorwort den aktuellen Rahmen an: die von ihm angestrebte "umfassende Reform von Regierung, Verwaltung und Justiz" (9), insbesondere die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung. Inhalt: I. Einleitung: Ulrich von Alemann / Rolf G. Heinze / Ulrich Wehrhöfer: Die Zukunft der Bürgergesellschaft. Wo stehen wir, wohin gehen wir? (13-21). II. Bürgergesellschaft und Gemeinwohl - eine Debatte: Thomas Meyer: Sozialdemokratie und Kommunitarismus. Impulse für die politische Erneuerung (25-45); Fritz Behrens: Der aktivierende Staat. Von der Allzuständigkeit zur Selbstregierung (47-59); Bodo Hombach: Die Balance von Rechten und Pflichten. Für eine Neujustierung des sozialdemokratischen Modells (61-68); Levin von Trott zu Solz: "Big and Small Democracy". Zur Verbindung von Bürgergesellschaft und Demokratie (69-81); Gabriele Behler: Für eine neue Sozialstaatlichkeit. Individuelle und gesellschaftliche Verantwortung zusammenführen (83-92); Beate Scheffler: Kirchliches Engagement in der Bürgergesellschaft. Von der Unverzichtbarkeit des Ehrenamtes (93-102); Birgit Fischer: Die Jugendlichen kneifen! - Kneifen die Jugendlichen? Jugend und Engagement in der Bürgergesellschaft (103-114); Cosima Ingenschay / Sebastian Jobelius / Barbara König / Reinhold Rünker: Das ist auch unser Land! Jugend auf dem Weg in die Beteiligungsgesellschaft des 21. Jahrhunderts (115-127); Dieter Sengling: "Für eine Gütegemeinschaft der Freiwilligkeit". Die Zukunft der Wohlfahrtsverbände (129-138); Ilse Brusis: Politik und Gemeinwohl. Zwischen Globalisierung und Individualisierung (139-148); Hans-Jürgen Arlt: Bürger im Betrieb: Widerspruch in Sicht, aber keiner in sich (149-157); Jörg Bogumil: Alle Politik ist lokal. Kommunales Handeln in der Bürgergesellschaft (159-168); Rolf G. Heinze / Christop Strünck: Individualismus und Engagement. Das Ehrenamt im Strukturwandel (169-181). III. Praktische Beispiele für Bürgerschaftliches Engagement in NRW: Doris Freer: Frauenpolitik und "Bürgergesellschaft". Hindernisse und Chancen (185-193); Britta Müller: SOS-Rassismus. Bürgerschaftliches Engagement in der kommunalen Antirassismusarbeit (195-199); Brigitte Grandt: Feuer und Flamme in Marxloh. Stadtteilerneuerung und Bürgerengagement in Duisburg (201-207); Klaus Pfitzenreuter: Sicher wohnen, ein Leben lang. Die Glückauf Wohnungsbaugesellschaft in Lünen-Brambauer (209-216); Michael Preis: Schicht im Schacht? Bürgerengagement und Stadtteilerneuerung in Essen-Katernberg (217-223); Horst Kruse: Polizei braucht Bürger! Praktische Erfahrungen aus Bielefeld (225-232); Eva Krings: Städte im Netz. Das Beispiel des Städtenetzwerkes NRW (233-238); Ulrike Klehm: ZWAR alt aber aktiv! Ein Beitrag zu freiwilligem Engagement in NRW (239-243). IV. Schlußbemerkungen: Ulrich Wehrhöfer: Sozialdemokratie und Bürgergesellschaft. Eine Zwischenbilanz (247-252).