Ausgehend von der Beobachtung, daß sich die Grünen seit ihrer Gründung sowohl programmatisch als auch in ihren Strukturen wesentlich verändert haben, hat es sich Tiefenbach zur Aufgabe gemacht, diese Wandlungen zu beschreiben. Dabei kann er auch auf seine eigenen Erfahrungen als Bürgerschaftsabgeordneter der Grünen in Bremen zurückgreifen. Als Referenz für seine Darstellung dienen ihm die Beobachtungen Robert Michels über die Sozialdemokratie. Insbesondere sieht er Parallelen hinsichtlich der Entstehung einer "stabilen Führungsschicht von Berufspolitikern" (17), die "nach und nach in die politische Klasse ihres Landes aufgenommen" (18) werde. Tiefenbach kommt zu dem Ergebnis, daß es sich bei den Grünen um eine konservative Partei handele, die sowohl Züge einer Volkspartei als auch einer Honoratiorenpartei trage. Abschließend artikuliert er seine grundlegende Skepsis gegenüber repräsentativer Demokratie, die, da sie auf Organisation angewiesen sei, auch immer der Gefahr der Oligarchisierung unterliege. Der Autor formuliert die Hoffnung, daß "durch erweiterte Möglichkeiten zu plebiszitärer Demokratie [...] eine neue Stufe demokratischer Selbstbestimmung der Bevölkerung erreicht wird" (211). Inhaltsübersicht: Haben sich die Grünen grundlegend verändert?; Robert Michels Erklärung des 'Revisionismus' der SPD; Wie hat die grüne 'Basisdemokratie' funktioniert?; Wie hat sich die Parteielite im Parlament verändert?; Die Motive der Abgeordneten; Wie setzt sich die Parteielite in der Partei durch?; Das Verhältnis von inneren und äußeren Faktoren bei der Veränderung der grünen Partei; Resümee: Das Ergebnis der Veränderung; Ausblick: Möglichkeiten von Demokratisierung jenseits des Parteiensystems.