"Vor noch nicht allzu langer Zeit hieß informieren, nicht nur die genaue - und überprüfte - Darstellung einer Tatsache oder eines Ereignisses zu liefern, sondern gleichzeitig einen Komplex von Parametern aus deren Umfeld, die es dem Leser ermöglichten, ihre tiefere Bedeutung zu verstehen." (171) Information, so der Autor (Chefredakteur der internationalen Monatszeitung "Le Monde diplomatique") weiter, sei im wesentlichen angelegt gewesen als Antwort auf die Fragen: Wer hat was gemacht? Wann? Wo? Wie? Warum? Mit welchen Mitteln? Unter welchen Umständen?, um sich anschließend mit den möglichen Folgen des berichteten Ereignisses bzw. den Auswirkungen des dargestellten Sachverhaltes auseinanderzusetzen. Unter dem Einfluß des Fernsehens, dem der Autor die größte Bedeutung unter den Medien der Gegenwart und de facto Modellcharakter zuschreibt, habe sich das geändert. Ausschlaggebend dafür sei die "Ideologie der 'Live-Übertragung in Echtzeit'" (171), die zu einer veränderten Vorstellung von Information geführt habe: Fernsehnachrichten legten das größte Gewicht auf die medial vermittelte "Teilnahme" der Zuschauer am Geschehen bzw. die "Live-Reportage" (171). Ausgehend von dieser Grundthese untersucht der Autor den heutigen Medienbetrieb. Er befaßt sich mit Aufbau und Wirkung der "neuen Medien", belegt anschaulich das Informationsgefälle zwischen Norden und Süden, untersucht die Manipulation von Nachrichten und erörtert abschließend die Gefahr eines "globalen Einheitsdenkens".