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/ 18.06.2013
Monika Mokre / Gilbert Weiss / Rainer Bauböck (Hrsg.)

Europas Identitäten. Mythen, Konflikte, Konstruktionen

Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 2003; 305 S.; kart., 39,90 €; ISBN 3-593-37231-2
Ausgehend von der Feststellung, dass „Kollektividentitäten Konstrukte sind" (9), beschäftigen sich die Beiträge mit der Bedeutung europäischer Identitäten für den Integrationsprozess. Das Buch „thematisiert die Frage politischer Identität im Spannungsfeld zwischen mythischer Fundierung, politischen Konstruktionen und Konflikten" (15). Die Autoren - neben Politologen auch Juristen, Sprachwissenschaftler, ein Soziologe und ein Historiker - analysieren die „Identitätsdiskurse und deren blinde Flecken" (10) und ergänzen sie um neue Argumente und Positionen. Inhalt: I. Mythen: Erzählungen, Gedächtnis, Geschlecht: Herwig Wolfram: Ethnographie und die Entstehung neuer ethnischer Identitäten im Frühmittelalter (25-35); Paul Michael Lützeler: Paris und Wien oder der kontinentale Grundkonflikt. Zur Konstruktion einer multikulturellen Identität in Europa (36-54); Monika Mokre: Die Europäische Union und das politische Konstrukt der Frau. Versuch einer provokativen Auseinandersetzung (55-71); Margaret Canovan: Fahnenschwingen: Betrachtungen über die Nation (72-91); Montserrat Guibernau: Katalonien zwischen Autonomie und Sezession: Politische Optionen für Nationen ohne Staat (92-114). II. Konflikte: Nationalismus, Minderheiten, Menschenrechte: Rainer Bauböck: Im Missverständnis vereint? Asymmetrie in multinationalen Föderationen (117-143); Michael Geistlinger: Minderheitenrechte sind Menschenrechte - Zwanzig Thesen (144-159); Joseph Marko: Integration durch Recht. Anmerkungen zur Funktion der Verfassungsgerichtsbarkeit am Beispiel der Judikatur des Verfassungsgerichts von Bosnien und Herzegowina (160-179). III. Konstruktionen: Diskurs, Recht, Demos: Gilbert Weiss: Die vielen Seelen Europas. Eine Analyse „neuer" Reden zu Europa (183-206); Alexander Somek: Europa als Rechtsgemeinschaft. Oder: Walter Hallstein ernst genommen (207-230); Rudolf de Cillia: Grundlagen und Tendenzen der europäischen Sprachenpolitik (231-256); Johannes Pollak / Peter Slominski: Europäische Demokratie im Schnittpunkt von parlamentarischem und regulativem Modell (257-279). IV. Diskussion und Ausblick: Sonja Puntscher Riekmann / Ruth Wodak: „Europe for all" - diskursive Konstruktionen europäischer Identitäten (283-303).
Dirk Burmester (DB)
Dr., Politikwissenschaftler, wiss. Angestellter der Freien und Hansestadt Hamburg.
Rubrizierung: 3.4 Empfohlene Zitierweise: Dirk Burmester, Rezension zu: Monika Mokre / Gilbert Weiss / Rainer Bauböck (Hrsg.): Europas Identitäten. Frankfurt a. M./New York: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19299-europas-identitaeten_22420, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 22420 Rezension drucken
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