Die Autoren schildern einleitend die Jugend Raus in seinem pietistischen Elternhaus in Wuppertal, seine Lehrzeit als Buchhändler und seinen beruflichen Werdegang, bevor er sich hauptamtlich der Politik widmete. Sehr genau zeichnen sie den politischen Aufstieg von Johannes Rau in Nordrhein-Westfalen von den ersten Aktivitäten in der Gesamtdeutschen Volkspartei Gustav Heinemanns bis hin zur Kampfabstimmung um den Parteivorsitz der nordrhein-westfälischen SPD 1977 nach. Mit seinem damaligen Sieg gegen Friedhelm Farthmann war für Rau der Weg in das Amt des Ministerpräsidenten frei. Die wenig erfolgreichen Ausflüge in die Bundespolitik als Kanzlerkandidat und als kommissarischer Bundesvorsitzender der SPD finden ebenso Erwähnung wie die rot-grüne Landesregierung, die Rau zum Ende seiner Amtszeit als Ministerpräsident zu bilden genötigt war. Die Autoren berichten sehr konkret über die Art der Amtsausübung des heutigen Bundespräsidenten in seinen verschiedenen Funktionen sowie über einzelne, bedeutsame Entscheidungen, um so seinen politischen Stil und seine Überzeugungen deutlich werden zu lassen. In zwei Exkursen gehen sie näher auf das im übrigen kaum berücksichtigte Privatleben und auf die besondere Bedeutung des Christentums für Rau ein. Abschließend schildern die Autoren detailliert den ersten gescheiterten Versuch, 1994 zum Bundespräsidenten gewählt zu werden und die Vorbereitungen für die Wahl 1998, deren Ergebnis sie beim Schreiben noch nicht kannten, aber in ihrem Buch richtig voraussagten.