Die Publikation geht hervor aus den Arbeitsergebnissen der Forschungsgruppe „Jugend und Europa“ am Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) der LMU München. Durch hohe Bildungsanforderungen des Arbeitsmarktes, steigende Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen mit geringem Bildungshintergrund und der damit verbundenen Perspektivlosigkeit sind junge Menschen eine besonders gefährdete Zielgruppe rechtsextremer Politik. Diese versucht, der von den Jugendlichen empfundenen gesellschaftlichen Benachteiligung und Orientierungslosigkeit durch die Schaffung positiv erlebter Gruppengefühle (z. B. durch Konzerte, niederschwellige Informationsangebote im Internet) entgegenzuwirken. Dadurch wird oftmals der Einstieg in die rechtsextremistische Szene begünstigt, der im weiteren Verlauf sogar zu einer festen Anbindung an die NPD und Einführung in rechtsextremes Gedankengut führt. Nicht zuletzt die täglich auftretenden rechtsextremen Gewalttaten sowie die jüngsten Wahlerfolge der NPD (gerade bei Erstwählern) machen es notwendig, sich aktiv mit Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus auseinanderzusetzen. Ein Beitrag dazu, so die dezidierte Forderung der Herausgeberin, muss aus der (politischen) Bildungsarbeit kommen, deren Auftrag es ist, Toleranz unter Jugendlichen zu fördern und Kompetenzen wie Kommunikations- und Konfliktlösungsfertigkeiten zu schulen. Ziel dieses von der Forschungsgruppe entwickelten Präventivprogramms ist daher, auf die Erziehung Jugendlicher zu engagierten Staatsbürgern bei gleichzeitiger Stärkung ihrer demokratischen Identität hinzuwirken. Methodisch wird dies durch eine Menge unterschiedlicher Seminarbausteine und Einzel- wie Gruppenübungen erreicht, die zur Selbst- und Fremdreflexion beitragen sollen.