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/ 03.06.2013
Anne Rieger / Ulrich Sander (Hrsg.)

Schwarz-Braun-Buch. Ein alternativer Verfassungsschutzbericht. Hrsg. im Auftrag der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten

Bonn: Pahl-Rugenstein Nachfolger 1996; 236 S.; 2. Aufl.; hardc., 24,90 DM; ISBN 3-89144-221-4
Warum ein "alternativer Verfassungsschutzbericht" notwendig ist? Weil man, so Angenfort in seinem einleitenden Beitrag, den offiziellen Verfassungsschutzberichten über das rechte Spektrum nicht glauben könne. "Sie stammen von Bundes- und Landesinstitutionen, deren Praxis selbst vielfach der Verfassung zuwiderläuft. Somit können auch die Berichte, die sie hervorbringen, nicht als Verfassungsschutzberichte im wirklichen Sinne dieses Begriffs anerkannt werden." (8) Trotz einiger verdienstvoller Beiträge, die den fließenden Übergang von konservativen zu rechtsextremen Positionen aufzeigen und den Tendenzen einer allgemeinen Rechtsentwicklung in der deutschen Politik nachspüren, wird der Anspruch, einen alternativen Verfassungsschutzbericht vorzulegen, nicht eingelöst. Dies liegt vor allem daran, daß es nicht gelingt, die eingangs geforderten neuen Kriterien zur Beurteilung von Neofaschismus, Neuer Rechter und ihrer Brückenköpfe zum Konservatismus, zum Militär und zur Wirtschaft zu entwickeln. So beinhaltet auch die abschließende Dokumentation entgegen der Erwartung des Lesers keine Quellen "rechten" oder rechtsextremen Inhalts, sondern Dokumente des Antifaschismus sowie Zeitungsartikel bzw. anderweitige Aussagen über den Rechtsextremismus.
Wolfgang Wagner (WW)
Diplom-Kaufmann, Dr. rer. pol., Politologe, Gütersloh.
Rubrizierung: 2.372.352.324 Empfohlene Zitierweise: Wolfgang Wagner, Rezension zu: Anne Rieger / Ulrich Sander (Hrsg.): Schwarz-Braun-Buch. Bonn: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3401-schwarz-braun-buch_4479, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 4479 Rezension drucken
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