Die Debatte über Deutschlands Zukunft kreise fast ausschließlich um ökonomische Fakten, monieren die Herausgeber und halten stattdessen einen tief greifenden kulturellen Wandel für dringend erforderlich. Sie skizzieren ein übergreifendes Leitbild für die anstehenden Reformen und verstehen ihre Überlegungen als Politikempfehlung an die beiden Unionsparteien. Ihr Zukunftsmodell umfasst drei Bausteine, die in den Beiträgen näher erläutert werden: ökonomische Kompetenzen (Leistungskultur), soziale Kompetenzen (Sozialkultur) sowie einen aufgeklärten Patriotismus. Letzterer, so Glück in seinem Eröffnungsbeitrag, weise „auf den Beitrag des Konservatismus zu den Fragen unserer Zeit“, der „nicht nur im Bewahren“, sondern „auch im aktiven Gestalten“ bestehe und von den Unionsparteien als wichtige Aufgabe wahrgenommen werden müsse (44 f.) Thomas Röbke greift in seinem Beitrag über die Erbringung von Sozialleistungen die Steuerungsdiskussion der letzten Jahre auf und legt dar, dass der neue Sozialstaat einen Wandel vom fürsorglichen zum ermöglichenden Staat vollziehen müsse. Staatliches Handeln würde dabei zunehmend „von der Erfüllungs- zur Gewährleistungsverantwortung oder zur Auffangverantwortung hin verlagert.“ (159) Der Band liefert keine gänzlich neuen Vorschläge, er vermag allenfalls die weitgehend bekannten Argumente der Debatte aus christlich-konservativer Perspektive zu bündeln.