Waidfeld geht den historischen Wurzeln und der Rhetorik der Wachstumsphilosophie und des Konsumdenkens in den industrialisierten Ländern nach. Er sieht in der heutigen Entwicklung eine immense Gefahr für die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit und beklagt die Missachtung sozialer Gerechtigkeit, endlicher Ressourcen und der Lebensqualität. Der Abbau des Sozialstaates diene dem Kampf um die besten Absatzmärkte, ertragreiche Rohstoffe und günstige Arbeitskräfte. Der Staat garantiere vor allem die Rahmenbedingungen für die Förderung eines wirtschaftlichen Leistungswettbewerbs und einer rentablen Kapitalverwertung. Waidfelds Buch ist ein Rundumschlag gegen die „Welt des Kapitalismus“. Er plädiert für eine soziale, gerechte und umweltverträgliche Welt. Das Buch bleibt jedoch eine populärwissenschaftliche Annäherung an ein komplexes Gebiet, das der Autor mit einer Aneinanderreihung von Fakten (eine Unzahl an statistischen Grafiken), Pressemeldungen, Thesen und Zitaten betritt. Es existieren weder ein Vorwort noch eine Einleitung, die etwas über das Ziel, die Fragestellung oder den Aufbau des Buches verraten könnten. Es gibt kein Literaturverzeichnis und keine Quellenangaben – bezeichnend ist die Anmerkung des Autors auf Seite 17: „Grundlage dieses Werkes ist die eigene Meinung des Autors und zahlreiche Medienmeldungen, welche aus Tageszeitungen entnommen wurden [ohne bibliografische Angabe!]“. Das Buch ist zwar spannend zu lesen, enthält viel versprechende Thesen, bleibt aber aufgrund der angeführten Mängel am Ende sehr unbefriedigend.