Politikwiss. Diss. FU Berlin; Gutachter: W.-D. Narr, B. Wehland-Rauschenbach. – Im Mittelpunkt der Arbeit steht der Parallelen und Unterschiede analysierende Vergleich der Neuen Frauenbewegung in den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik. Die Autorin geht davon aus, dass es zwischen den Zielen der Frauenbewegung und der institutionellen Realität derartige Differenzen gab, dass ein Marsch durch die Institutionen erschwert und der Institutionalisierungsprozess lange Zeit behindert wurde. Diese – wenig provokante – These untersucht Ehmsen einerseits anhand der konkreten Gleichstellungspolitik am Beispiel der affirmative action aus dem US-amerikanischen Raum und der deutschen Quotenregelung. Andererseits betrachtet sie die Frauen- und Geschlechterforschung diesseits (an der FU und der TU Berlin) sowie jenseits des Atlantiks (an der Columbia University, dem Barnard College und der City University in New York). Überdies werden zwei – nicht unmittelbar der Gleichstellung nahe stehende – Einrichtungen analysiert, nämlich die Feuerwehren in New York und Berlin. Abschließend werden die gewonnenen Ergebnisse des Institutionalisierungsprozesses in beiden Ländern verglichen. In dieser in weiten Teilen etwas zu deskriptiven Arbeit wird insgesamt eine lohnenswerte Übersicht über zwei historisch wie politisch oftmals diametral verlaufende soziale Bewegungen geboten. Bedauerlich ist, dass Ehmsen die neueren Entwicklungen in der Gleichstellungspolitik nur andeutet, d. h. Kontroversen über Konzepte wie etwa Gender Mainstreaming und Diversity nur knapp anreißt. Hier wäre eine vergleichende Gegenüberstellung wünschenswert gewesen, da gerade erst durch diese Konzepte – im optimalen Verlauf – der Marsch durch die Institutionen zu einer Verankerung des Gleichstellungsthemas führt.