Politikwiss. Diss. Zürich; Begutachtung: F. Gilardi, C. R. Shipan. – Wenngleich es einleuchtend ist, dass politische Einheiten und Akteure nicht unabhängig voneinander existieren, sondern miteinander interagieren und voneinander lernen, hat man dieses Faktum innerhalb der politikwissenschaftlichen Forschung lange Zeit nicht ausreichend berücksichtigt. So weiß man bisher wenig über die Mechanismen, die diesen Diffusionsprozess vorantreiben, sowie über die Kanäle, durch die Politikfelder diffundieren. „The goal of this book is to address these issues. Focusing on the diffusion process in federal states, this book contributes to the theoretical debate by proposing a shift in analysis to look in particular at the role of intergovernmental networks as channels of policy diffusion and policy learning.“ (14) Diese Prozesse möchte Katharina Füglister anhand der vom Staat und vom Kanton bezuschussten Krankenversicherung analysieren. Die Autorin konzentriert sich auf die Zeit zwischen 1997 und 2007, da in diesen zehn Jahren das Krankenversicherungsgesetz galt, laut dem die Beiträge für alle erwachsenen Versicherten innerhalb einer Kasse und eines Kantons gleich hoch sind, das aber mehrere Male von den Kantonen geändert wurde. Konkret möchte die Autorin mithilfe von vier Dimensionen (Identifikation der Begünstigten, Anspruchsberechtigung, Zahlungsmodalitäten sowie die Höhe der föderalen Bezuschussung) herausarbeiten, über welche Kanäle Subventionspolitik diffundiert. Hierfür nutzt sie hauptsächlich von öffentlichen Stellen publizierte empirische Daten. Durch ihre Untersuchung belegt Füglister, dass Diffusion stattfindet und dieser Prozess vorrangig von zwei Parametern bedingt wird: Erstens orientieren sich kantonale Entscheidungsträger primär an sozioökonomisch und strukturell vergleichbaren Kantonen sowie an solchen, die ähnliche Probleme haben; zweitens ist Erfolg ein ausschlaggebender Faktor für die Diffusion von Politiken, wenngleich dieser Faktor einen deutlich geringeren Einfluss hat als die Autorin erwartete.