Skip to main content
/ 02.10.2014
Ralf Dewenter / Justus Haucap / Christiane Kehder (Hrsg.)

Wettbewerb und Regulierung in Medien, Politik und Märkten. Festschrift für Jörn Kruse zum 65. Geburtstag

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2013 (Wettbewerb und Regulierung von Märkten und Unternehmen 24); 474 S.; brosch., 89,- €; ISBN 978-3-8487-0782-9
Zu Ehren ihres Weggefährten, Kollegen, Doktorvaters, Habilitationsbetreuers und Freundes haben insgesamt 28 Autor_innen eine Festschrift für Jörn Kruse, (mittlerweile emeritierter) Professor für Wirtschaftspolitik an der Helmut‑Schmidt‑Universität in Hamburg, herausgegeben. Wie die Herausgeber_innen in ihrem Vorwort betonen, spiegeln die 18 Beiträge „das breite Spektrum der wissenschaftlichen Interessen von Jörn Kruse wider“ (6). Sie umfassen zum Teil praxisnahe Analysen beispielsweise zu demokratischen Reformkonzeptionen für Europa, zur aktuellen Energiepolitik, zu Medienmanagement und ‑konzentration, Wettbewerb und Regulierung von Märkten für Telekommunikation und Informationstechnologien, Wettbewerbsproblemen bei Suchmaschinen wie Google oder zur Finanzregulierung von Fußballligen. Björn Frank diskutiert in seinem Beitrag den vielfach an Ökonom_innen gerichteten Spruch „If you’re smart, why aren’t you rich?“ und versucht die stichelnde Frage exemplarisch anhand von Erfolgsfaktoren von Kinofilmen zu entkräften. Die in dem Satz mitschwingende Unterstellung, „dass der (oder die) Angesprochene ja gar nicht smart sei, weil halt nicht rich […] unterliegt […] selbst einem Smartness‑Defizit, genauer gesagt dem Trugschluss der Verallgemeinerung. Ist in einem Markt ein Akteur smart, ist das gut für ihn, sind hinreichend viele (aktuelle oder potenzielle) Marktteilnehmer smart, dann zerbröseln die Renten“ (187 f). Auch wenn die Beschäftigung mit medienökonomischen Fragestellungen also nicht zwangsläufig zu Reichtum führt, kann sie, genauso wie die Medienmanagement‑Forschung, zu neuen Erkenntnissen führen, wie der Autor am Ende seines Beitrags betont. Ulrich Schwalbe widmet sich einem ganz anderen Thema. Er präsentiert erste Überlegungen zu dem bisher unterbelichtet gebliebenen Aspekt, mit welchen Methoden Fragen der internen Organisation von Kartellen untersucht werden können. Da Kartelle in den vergangenen Jahren vorrangig durch Kronzeug_innen aufgedeckt wurden, diskutiert Schwalbe außerdem, mit welchen Veränderungen der Kartellorganisation aufgrund der Einführung von Kronzeug_innenregelungen zu rechnen ist.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 1.33.52.222.3332.343 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Ralf Dewenter / Justus Haucap / Christiane Kehder (Hrsg.): Wettbewerb und Regulierung in Medien, Politik und Märkten. Baden-Baden: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/37614-wettbewerb-und-regulierung-in-medien-politik-und-maerkten_45591, veröffentlicht am 02.10.2014. Buch-Nr.: 45591 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
CC-BY-NC-SA