Der Sammelband geht auf die im September 2006 durchgeführte Tagung „Zukunft Bologna!? – Gender und Nachhaltigkeit als Leitideen für eine neue Hochschulkultur“ zurück, die ein „Integratives Gendering“ in allen Studiengangsplanungen, aber auch in der Lehre und Forschung zur Folge haben sollte. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz strebte die Leuphana-Universität Lüneburg eine in allen Handlungsfeldern (Lehre, Forschung, Transfer, Qualitäts- und Hochschulmanagement) durchgängige Berücksichtigung von Gender- und Diversity-Aspekten einerseits und Nachhaltigkeitsbemühungen andererseits an, die – bundesweit beachtet – als zukunftsweisende Leitlinien in den Lüneburger Bologna-Prozess eingeflossen sind. Dieses Verständnis einer umfassenden Integration von Gender/Diversity und Nachhaltigkeit in die gesamte Hochschulkultur, statt nur in vereinzelte (Forschungs-)Bereiche und Pilotprojekte, zeichnet die fortschrittliche Implementierungsweise der Lüneburger Universität aus. Die einzelnen Beiträge sind besonders lesenswert, da sie erste Ergebnisse dieser auf den Weg gebrachten Organisationsentwicklung im Sinne einer gender- und nachhaltigkeitsorientierten Hochschulsteuerung bieten. Die Artikel machen dabei vor allem deutlich, dass ein Wandel im Selbstverständnis einer Universität – zumal in den bislang heftig umkämpften Feldern Gleichstellung und Generationengerechtigkeit/Umweltmanagement – mit dem Engagement der Hochschulleitung steht und fällt. Dies gilt auch für das Bewusstsein, dass Gender- und Diversity-Strategien keine einmalig durchführbaren Projekte sind, sondern Teil umfassender Organisationsentwicklungsprozesse, die einer langfristigen finanziellen und personellen Planung und Ausstattung bedürfen. Damit dient der Band sowohl aus theoretischer wie praktischer Sicht als eine lesenswerte Handlungsanleitung.