Das Buch überzeugt weniger als politikwissenschaftliche Arbeit denn als gelungene zeithistorische Dokumentation, die die wichtigsten Etappen der Mauer-Geschichte anhand von zum Teil bisher unveröffentlichten Text- und Bildquellen aus den Archiven beider deutscher Staaten aufzeigt. Flemming, der bereits zur Nachkriegsgeschichte und Geschichte Berlins publiziert hat, ist eine anschauliche Zusammenarbeit mit dem früheren DDR-Offizier Koch, der 1989 Beauftragter für den Abriß der Mauer war und 1994 das Berliner Mauer-Archiv aufgebaut hat, geglückt. Aus dem Inhalt: Eine Mauer durch Berlin; Frontstadt im Kalten Krieg: Berlin-Krisen; Flüchtlingswellen; Das Chruschtschow-Ultimatum. Fluchtaktionen: Tunnelfluchten; Schleusungen und Durchbrüche; Desertionen; Ausbau der Sperranlagen. Die Mauer wird durchlässig: Passierscheinabkommen; Geisterbahnhöfe; Neue Ostpolitik: Das Viermächteabkommen. Aufrüstung an der Grenze: Die Grenztruppen der DDR; Tote Helden: Kult um erschossene Grenzsoldaten; Freiwillige Helfer der Grenztruppen. Der Fall der Mauer; Das Verschwinden der Mauer: Mauerschützen- und andere Prozesse; Abriß und Verwertung; Streit um die Erinnerung.