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/ 21.06.2013
Karin Deckenbach

Die Mutterglück-Falle. Warum wir unser Frauenbild ändern müssen

München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2006; 240 S.; kart., 14,50 €; ISBN 978-3-423-24553-1
Die Mutterglückfalle ist das deutsche Dilemma schlechthin. Es beschreibt das Problem, mit dem viele Frauen nach dem ersten Kind beruflich wie privat konfrontiert sind: Von der Mutter wird immer noch fast wie selbstverständlich verlangt, sich zu Hause um das Kind zu kümmern und eigene berufliche Ambitionen hintanzustellen. Während es in anderen Ländern wie etwa Schweden überaus normal ist, auch sehr kleine Kinder in die Obhut professioneller Betreuerinnen zu geben, ist hierzulande noch immer vom „Betreuungsdiktat“ oder aber der „Rabenmutter“ die Rede. Dieses in Deutschland so gehegte und gepflegte Familienbild, in dem nur die Mutter als Bezugs- und Betreuungsperson anerkannt wird, müsse daher, so die Autorin in ihrem eher populärwissenschaftlichen Buch, einem konsequenten Wandel unterzogen werden, wenn man dem Geburtenrückgang ernsthaft begegnen wolle. Dabei bringe es wenig, wenn der Staat in Familien hineinsubventioniert und damit das hierarchische Geschlechtermodell fördert, statt den Ausbau von Betreuungseinrichtungen zu forcieren, um auch Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern gleiche Ausgangsbedingungen zu bieten.
Eva Voß (EV)
Dr., Politikwissenschaftlerin, Senior Referentin für Diversity Management bei der Bertelsmann AG.
Rubrizierung: 2.3422.36 Empfohlene Zitierweise: Eva Voß, Rezension zu: Karin Deckenbach: Die Mutterglück-Falle. München: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/26502-die-mutterglueck-falle_30890, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 30890 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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