„Wenn Tübingen keinen grünen Oberbürgermeister will, dann soll es auch keinen wählen. Nur wenn ich vor der Wahl klar sage, wofür ich stehe, habe ich nach der Wahl eine Legitimation und eine reelle Chance, mein Programm umzusetzen“ (45), begründete Palmer seine Entscheidung für einen dezidiert ökologischen OB-Wahlkampf 2006. Palmer hat die Wahl gewonnen und daraufhin die Klimaschutzkampagne „Tübingen macht blau“ aufgelegt. In diesem Buch erklärt er Idee und Zielsetzung der Kampagne und beschreibt im lockeren Plauderton und nicht ohne Stolz die vielen einzelnen konkreten Schritte – eine Mischung aus Originellem und Altbekanntem – die bisher unternommen wurden, um dem Ziel einer Reduktion des CO2-Ausstoßes bis 2010 um 10 Prozent näherzukommen. Beeindruckend sind dabei weniger die einzelnen Maßnahmen an sich, sondern – trotz einiger Rückschläge und Kontroversen, die Palmer nicht ausspart – die Entschlossenheit und Konsequenz, mit der die Kampagne umgesetzt wurde und wird. Das Buch soll zur Nachahmung anregen und ist insofern in erster Linie an interessierte Bürger und kommunalpolitische Akteure gerichtet. Voraussetzung sei allerdings, betont Palmer, dass sie zur mentalen Veränderung bereit seien: „Zum Beispiel im Anzug Rad zu fahren, einen Schweißtropfen auf der Stirn nicht als Makel zu begreifen und mit ‚einfachen Bürgern’ den Bus teilen zu können.“ (55)