Diss.: Bern, Gutachter: D. Wastl-Walter, P. Jordan. – Obwohl die Republik Makedonien bereits 1991 unabhängig wurde, ist das Land nach wie von schweren ethnischen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen geprägt. Vor allem Frauen sind davon betroffen, zudem sind sie durch die noch immer existierenden patriarchalen Strukturen benachteiligt. Sironi erläutert die Möglichkeiten eines Empowerments von Frauen am Beispiel von vier lokalen Frauenorganisationen in drei Gemeinden Südwest-Makedoniens. Sie beschreibt die Initiativen und Projekte zur Verbesserung der Lebenssituation und zur Überwindung von Konflikten auch zwischen Frauen mit unterschiedlichem ethnischen (slawo-makedonisch, wlachisch, albanisch, bosniakisch, türkisch), religiösen (muslimisch, christlich-orthodox) und sozialen Hintergrund. Anhand des Beispiels der Zusammenarbeit einer Schweizer Nichtregierungsorganisation mit den vier Frauenorganisationen diskutiert sie weiterhin den Einfluss eines partizipativen Entwicklungsansatzes für das Empowerment von Frauen. Wichtigstes Fazit dabei ist, dass kurzfristige Maßnahmen von Entwicklungsorganisationen wenig sinnvoll sind, da Empowerment ein oftmals jahrelanger Prozess ist, der nur durch ausreichende Ressourcen und Kompetenzen aufgebaut und erst dann an lokale Akteure abgegeben werden kann. Ein frühzeitiger Rückzug externer Akteure kann hingegen zur Verschlechterung der Situation beitragen. Ein Engagement im Empowerment-Bereich sollte daher sehr verantwortungsbewusst stattfinden und genau auf die Zielgruppen abgestimmt sein, um Frustrationen und Fehlinvestitionen auf beiden Seiten zu verhindern. Diese Einschätzung basiert auf Sironis langjähriger Erfahrung aus der Praxis, die in dieser wissenschaftstheoretische Analyse aufschlußreich reflektiert wird.