Der Autor will die Geschichte der europäischen Währungsintegration auf der Basis integrations- und währungstheoretischer Überlegungen systematisch nachvollziehbar machen. Dabei lasse die Betrachtung der Geschichte der europäischen Währungsintegration weder Kontinuität noch einen roten Faden erkennen, so Polster. Er bearbeitet sieben Fragenbereiche: Erstens: Warum wurde der Integrationsfaden der Europäischen Zahlungsunion nicht weiter gesponnen? Zweitens: Worin lagen die Schwierigkeiten der Europäer mit ihren Wechselkursordnungen? Drittens: Welche Rolle spielte der ordnungspolitische Umgang mit dem grenzüberschreitenden Kapitalverkehr für die Währungsintegration? Welche Politik wurde auf diesem Gebiet von den Europäern betrieben? Viertens: Warum war die supranationale Währungsordnung eine größere Integrationshürde als schließlich der Souveränitätsverzicht in einer Währungsunion? Fünftens: Warum scheiterte der Plan von 1971 zur Währungsintegration und jener von 1991 nicht? Sechstens: Existiert eine innere Logik der monetären Integration? Siebtens: Welche Rolle nahm die Bundesrepublik hierbei ein? Diese, an der Schnittstelle dreier Disziplinen (Geschichte, Wirtschafts- und Politikwissenschaften) befindliche Arbeit legt Erfolge und Misserfolge der Integration offen und zeigt, warum das Europäische Währungssystem nicht von dauerhaftem Bestand sein konnte und warum die Maastrichter Währungsunion ohne die Schaffung einer parallelen Wirtschaftsunion konzipiert wurde. So lassen sich nicht nur währungspolitische Grundlinien erfassen, sondern auch integrationstheoretische Schlussfolgerungen ziehen, die Polster auf den Neofunktionalismus sowie den Intergouvernementalismus bezieht.