/ 18.06.2013
Josef Berghold
Feindbilder und Verständigung. Grundfragen der politischen Psychologie
Opladen: Leske + Budrich 2002; 283 S.; kart., 25,- €; ISBN 3-8100-3530-0Habilitationsschrift. - Berghold untersucht in psychoanalytischer Tradition Feindbilder. Bei der Entwicklung allgemeiner "Orientierungslinien für eine systematische Annäherung" (14) im ersten Teil geht es dem Autor insbesondere um die Rolle der eigenen Gegenübertragung, also um "die bisher vernachlässigte Untersuchung meiner subjektiven Verstrickungen mit den von mir beforschten Fragestellungen" (14). Im zweiten Teil werden konkrete Feindbilder untersucht; Beispiele liefern etwa die FPÖ und die Lega Nord. Der dritte und letzte Teil setzt sich mit Chancen des Feindbildabbaus auseinander. Die von dem Autor bedauerte weit verbreitete akademische Skepsis gegenüber der Psychoanalyse wird allerdings solange weiter bestehen, wie Ihre Vertreter Analysen der folgenden Art vorlegen: den Titel der untersuchten rechtsextremen Schülerzeitung "Gäck" könne man auch als "Gack" lesen, "was als lautmalerische Wiedergabe des unkontrollierten Angstreflexes eines 'Sich-Ankackens' deutbar wäre" (160).
Guido Koch (GK)
Dr., Politikwissenschaftler, Qualitätsmanagment, GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.
Rubrizierung: 2.23 | 2.25 | 2.22
Empfohlene Zitierweise: Guido Koch, Rezension zu: Josef Berghold: Feindbilder und Verständigung. Opladen: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19245-feindbilder-und-verstaendigung_22352, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 22352
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Dr., Politikwissenschaftler, Qualitätsmanagment, GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.
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