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/ 17.06.2013
Gertrud Brücher

Frieden als Form. Zwischen Säkularisierung und Fundamentalismus

Opladen: Leske + Budrich 2002; 400 S.; kart., 36,- €; ISBN 3-8100-3499-1
Mit dem mathematisch-logischen Formbegriff George Spencer Browns als Handwerkszeug versucht sich die Autorin dem Frieden zu nähern. Frieden als Form bedeute, ihn als "Einheit aller friedensrelevanten Unterscheidungen" (38) zu sehen und damit als Paradox. Denn zentrale Gegenbegriffe wie Gewalt oder Krieg müssten mitgedacht werden. Gleichzeitig würden Grenzen verschwimmen, so zwischen Angriff und Verteidigung. Die Autorin bemüht sich, den Konfliktbegriff über den Selbstorganisationsansatz zu definieren und ist der Auffassung, dass "der Friedensgedanke aus dem Streit zwischen den einzelnen Projekten der Moderne, dem Liberalismus, dem Sozialismus und dem Islamismus" (380 f.) herausgehalten werden müsse. Nur so sei eine eigene Theorie des Friedens möglich. Die bisherigen "ideellen Fundamente des Friedens" seien "marode geworden" (379). Darüber ließe sich streiten, zumal sich diese Thesen hinter abstrakten Formulierungen verschanzen. Die Lesbarkeit wird zudem durch eine mit Fremdworten völlig überfrachtete Sprache und unnötig lange Sätze erschwert.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 5.44 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Gertrud Brücher: Frieden als Form. Opladen: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/16627-frieden-als-form_19101, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19101 Rezension drucken
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