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/ 21.06.2013
Katrin Winter

Führung in der europäischen Integration: Zum Spannungsverhältnis von Macht und Gemeinschaft

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2007 (Europäische Hochschulschriften: Reihe XXXI, Politikwissenschaft 541); 234 S.; brosch., 42,50 €; ISBN 978-3-631-56220-8
Politikwiss. Diss. Bonn; Gutachter: Ch. Hacke. – Die Autorin untersucht, inwieweit der Führungsanspruch einiger Staaten innerhalb der Europäischen Union und das Ziel der Etablierung einer einheitlichen Gemeinschaft miteinander zu vereinbaren sind bzw. ob nicht sogar die Führerrolle mächtiger Staaten notwendig für den Fortschritt der Integration ist. Ziel ist es, die gegenwärtigen Theorien zur europäischen Integration durch einen erweiterten Ansatz zu ergänzen, der die Entwicklung der EU unter Einbezug der Variablen „Führung“ (13) zu erklären versucht. In diesem Zusammenhang wird analysiert, welche Staaten in der Vergangenheit hinsichtlich welcher Vorhaben einen Führungsanspruch geltend gemacht haben, auf welche Weise dieser artikuliert wurde und wie erfolgreich sie in der Erlangung einer Sonderrolle waren. Einleitend legt die Verfasserin die theoretischen Ansätze dar, die sich bislang mit dem Konzept der Führung auseinander gesetzt haben. Hierbei definiert sie ihr Verständnis des Begriffes und überprüft es in einer empirischen Untersuchung. Als Fallstudien dienen ihr dabei zum einen die Fouchet-Pläne, deren abgebrochene Verhandlung zu Beginn der 1960er-Jahre zu einem Stocken der europäischen Integration führte und zum anderen die Etablierung des Europäischen Rates 1974. Des Weiteren thematisiert sie die Gründung der Wirtschafts- und Währungsunion sowie die der politischen Union durch die Verabschiedung des Maastrichter Vertrages. Anhand dieser Beispiele verdeutlicht sie, welche Gegebenheiten die Integrationsbemühungen entweder scheitern ließen oder aber unter welchen Bedingungen ein Erfolg erzielt werden konnte. Sie kommt zu dem Schluss, dass der Faktor „Führung“ hinsichtlich der betrachteten Etappen durchaus einen entscheidenden Einfluss auf die weitere Vergemeinschaftung der EU besaß. Die Arbeit stellt eine interessante Untersuchung der Bedingungen für eine erfolgreiche Integration Europas dar, die Aussagen über zukünftige Entwicklungen ermöglicht.
Maren A. Kreutler (geb. Becker) (MAB)
M. A., Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 3.1 Empfohlene Zitierweise: Maren A. Kreutler (geb. Becker), Rezension zu: Katrin Winter: Führung in der europäischen Integration: Zum Spannungsverhältnis von Macht und Gemeinschaft Frankfurt a. M. u. a.: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/27873-fuehrung-in-der-europaeischen-integration-zum-spannungsverhaeltnis-von-macht-und-gemeinschaft_32743, veröffentlicht am 02.04.2008. Buch-Nr.: 32743 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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