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/ 20.06.2013
Netzwerk Gender Training (Hrsg.)

Geschlechterverhältnisse bewegen. Erfahrungen mit Gender Training

Königstein/Ts.: Ulrike Helmer Verlag 2004; 257 S.; pb., 19,95 €; ISBN 3-89741-151-2
Gender Training ist eine Methode zur Sensibilisierung in Geschlechterfragen, die Ende der 80er-Jahre im entwicklungspolitischen Kontext aus der Frauen- und Geschlechterforschung heraus entstanden ist. Inzwischen existiert eine Vielzahl von zum Teil kontrovers diskutierten theoretischen Ansätzen, Methoden und Inhalten. Einigkeit besteht in der Zielsetzung, eine geschlechtergerechte Gesellschaft herzustellen. Für die in dem 1997 gegründeten „Netzwerk Gender Training“ organisierten Trainerinnen ist eine „Reflexion von Gender Trainings [...] spätestens überfällig, seitdem in Deutschland das Thema ‚Gender Mainstreaming' Konjunktur hat“ (9). Einerseits diene es als wichtiges - und häufig überbewertetes - Instrument zur Umsetzung von Gender Mainstreaming, andererseits wird es lediglich „auf eine Funktion innerhalb des Gender Mainstreaming eingeschränkt“ (10). Die Herausgeberinnen wenden sich gegen die zunehmend zu beobachtende „Vermarktung“ des Begriffs und wollen mit diesem Band ihre vielseitigen Erfahrungen mit Gender Trainings sowie die darüber geführten theoretischen Debatten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Band deckt ein breites Themenspektrum ab, das die Perspektive aus dem Süden ebenso wie die der kritischen Männerforschung einschließt und sich gleichermaßen an Forschung und Praxis richtet. Damit leistet er einen gelungenen und anregenden Beitrag zur Diskussion um Möglichkeiten und Grenzen dieses von einer bewegten Geschichte gekennzeichneten Instruments. Aus dem Inhalt: I. Verortungen, Ansätze Edda Kirleis: Gender Training - Ein Beitrag zur Transformation von Machtverhältnissen (21-37) Regina Frey: Warum Männer und Frauen zuhören und einparken können - oder warum eine theoretische inspirierte Gender-Praxis angebracht ist (39-46) Kamla Bhasin: Gender Training ist durch fragmentiertes Denken bedroht (47-55) Gerrit Kaschuba: Gender Training: Feministische Erbschaft mit Verantwortung? (57-70) Pat-Ex Autorenkollektiv: Jan Kasiske / Jens Krabel / Olaf Stuve / Sebastian Schädler: Die Ressource der geschlechtlichen Identität. Identitätskritische Perspektiven in Gender Trainings (71-88) Jutta Berninghausen: Gender Training zur interkulturellen Kompetenz - Überlegungen zu Gender Training, interkultureller Kommunikation und Managing Diversity (89-104) Leah Carola Czollek: Differenzen und Pluralismus in Gender Trainings (105-116) Gerrit Kaschuba: Von der Wundertüte zum kontrollierten Einsatz? Anregungen zur prozessorientierten Entwicklung von Qualitätskriterien für Gender Trainings (117-135) Saskia Morell: Das Thema „Heterosexualität“ im Gender Training - Eine queere Sicht auf die Praxis der Gender Trainings (137-155) II. Instrumente, Strategien Angelika Blickhäuser: Gender Training der Heinrich-Böll-Stiftung - ein Instrument zum Erwerb von Gender-Kompetenz (159-173) Heide Trommer: Gender Mainstreaming - Zauberstrategie auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit? (175-188) III. Praxis, Reflexionen
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.272.36 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Netzwerk Gender Training (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse bewegen. Königstein/Ts.: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/22971-geschlechterverhaeltnisse-bewegen_26240, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26240 Rezension drucken
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