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/ 20.06.2013
Hans Tietmeyer

Herausforderung Euro. Wie es zum Euro kam und was er für Deutschlands Zukunft bedeutet

München/Wien: Carl Hanser Verlag 2005; IX, 330 S.; geb., 24,90 €; ISBN 3-446-40030-3
Tietmeyer, Präsident der Deutschen Bundesbank von 1993 bis 1999, begleitete den europäischen Integrationsprozess über Jahrzehnte hinweg. In einem persönlichen Rückblick beschreibt er den schwierigen Weg zu einer gemeinsamen Währung in Europa. Dabei beschränkt er sich auf einige, aus seiner Sicht wichtige Zwischenstationen und Weichenstellungen. Insbesondere betont er die entscheidende Rolle des deutsch-französischen Verhältnisses für den Beschluss zur Einführung des Euro. Trotz langem französischen Drängen sei die Bundesrepublik erst bereit gewesen, die Unabhängigkeit ihrer Notenbank aufzugeben, als die neue Währung nach ihren Vorstellungen gestaltet worden sei. Immer sei der Euro aber in erster Linie ein Elitenprojekt gewesen. Tietmeyer macht deutlich, dass der Erfolg dieses Projekts noch keineswegs gesichert ist. Die Unterschiede in den Wirtschaftsdaten der einzelnen Länder seien immer noch zu groß und die geplante Aufweichung des Stabilitätspakts sei der falsche Schritt. Er warnt vor einer weiteren Erosion der Fiskaldisziplin und schlägt ein unabhängiges Expertengremium vor, das als Gegengewicht gegen die Tendenz mancher Regierungen zu übermäßigen Defiziten öffentlichen Druck erzeugen soll. Er plädiert zudem dafür, zur dauerhaften Sicherung der Währungsunion nunmehr den entscheidenden Schritt anzugehen: eine politische Union zumindest der Euro-Staaten.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 3.53.7 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Hans Tietmeyer: Herausforderung Euro. München/Wien: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23882-herausforderung-euro_27455, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 27455 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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