Auf der im Juni 2008 von der Deutschen Telekom Stiftung und Ver.di organisierten Veranstaltung unter dem gleichnamigen Titel wurde die Innovationsschwäche von Organisationen und Institutionen thematisiert, die aktuell durch mangelnde innere Impulse im Bereich Produkte und Dienstleitungen (z. B. aufgrund fehlender Einbeziehung der Erfahrungen von Frauen, Migranten, Älteren) stagnieren. Den Autorinnen und Autoren geht es längst nicht allein bzw. nicht nur um den wertschätzenden Umgang mit menschlichen Potenzialen, sondern vor allem um die Prozess- und Strukturveränderungen auf organisationaler Ebene. Dazu zählen der Abbau von Benachteiligungen für einzelne Beschäftigtengruppen sowie deren gleiche Teilhabe und Mitgestaltung bei Zielsetzungen und Entscheidungen. In dem in drei Teile gegliederten Band wird dabei von einer Ursachenforschung bestehender Barrieren für Frauen (wie z. B. bestehende gesellschaftliche Rollenbilder, diskriminierende Einstellungsverfahren) ausgegangen. Im zweiten Teil befassen sich die Autorinnen mit einer Bestandsaufnahme und Zustandsbeschreibung der Situation von Frauen, wobei die Analysen zur Chancengleichheit in der Technikentwicklung mittlerweile zum Allgemeingut zu zählen sind und nur bedingt neue Impulse für zukünftige Verbesserungsstrategien bieten. Wesentlich bereichernder sind die Beiträge zur geschlechtlich codierten Pflegeleistung, insbesondere die Ausführungen zur sozialmedizinischen Forschung am Beispiel des Essener Projekts „Frauen und Männer nach der Nierentransplantation“. Im letzten Teil werden hauptsächlich betriebswirtschaftliche Effekte und der Nutzen von Chancengleichheit vor allem bei der Produktentwicklung diskutiert. Insgesamt stellt der Band einen soliden Beitrag zur aktuellen Diskussion um mehr Geschlechtergerechtigkeit und Vielfaltsförderung dar, sonderlich neuartig sind die dargebotenen Ansätze jedoch nicht.