Das vom Institut für Europäische Politik in Bonn herausgegebene Jahrbuch, dessen Redaktion bei der Forschungsgruppe Europa am Centrum für angewandte Politikforschung der Universität München lag, soll einen Beitrag dazu leisten, so die Herausgeber im Vorwort, "die vielfältig verwobenen europapolitischen Initiativen zu veranschaulichen. Dies umfaßt eine transparente Aufarbeitung der Fakten, die Vermittlung von Informationen über die zentralen Verhandlungen und Ergebnisse sowie die kompetente Einschätzung der aktuellen europapolitischen Knackpunkte" (10). Die 16. Ausgabe dieses Klassikers der deutschsprachigen Literatur über die Europäische Union und unentbehrlichen Nachschlagewerkes führt die Gliederung der Vorjahre grundsätzlich fort, eröffnet allerdings, um den außenpolitischen Aktivitäten der Union Rechnung zu tragen, eine Folge von Beiträgen, die sich den Beziehungen der Europäischen Union zu anderen Kontinenten widmen (siehe den Beitrag von Algieri zur Asienpolitik der EU). 62 Autoren - davon im Vergleich zur vorherigen Ausgabe 12 neue - analysieren in 56 Einzelbeiträgen den europäischen Integrationsprozeß. Im Anschluß an die Einzelbeiträge geben die Autoren Hinweise auf weiterführende Literatur zum jeweiligen Thema. Darüber hinaus wurde eine umfangreiche, 43seitige Bibliographie zur Europäischen Union erstellt, die sich als eine Auswahl der im Zeitraum zwischen März 1995 und Mai 1996 veröffentlichten Literatur versteht. Erstmalig findet sich im Jahrbuch in der Dokumentation eine Zusammenstellung von Rechtsakten und anderen Dokumenten der Europäischen Union, der Mitgliedstaaten oder internationaler Organisationen mit europäischem Bezug; sie deckt den Zeitraum zwischen Juni 1995 und Juni 1996 ab. Die Chronologie bezieht sich auf die Geschehnisse zwischen Januar und Dezember 1995. (Siehe die Annotation des Jahrbuchs 1994/95 in ABP 3/1996, 845). Inhalt: 1. Die Bilanz: Werner Weidenfeld: Die Bilanz der Europäischen Integration 1995/96 (13-24); Wolfgang Wessels: Die Europapolitik in der wissenschaftlichen Debatte (25-36). 2. Die Institutionen der Europäischen Union: Christian Engel: Der Europäische Rat (39-46); Christoph Demmke / Heleen Janssen: Der Rat der Europäischen Union (47-54); Dietrich Rometsch: Die Europäische Kommission (55-62); Otto Schmuck: Das Europäische Parlament (63-70); Siegfried Magiera / Matthias Niedobitek: Der Gerichtshof (71-78); Peter-W. Schlüter: Das Europäische Währungsinstitut (79-82); Rudolf Hrbek: Der Ausschuß der Regionen (83-88); Burkard Steppacher: Der Wirtschafts- und Sozialausschuß (89-94). 3. Die Politikbereiche der Europäischen Union: Winfried von Urff: Agrar- und Fischereipolitik (97-106); Henry Krägenau: Wirtschaftspolitik (107-116); Detlev Rahmsdorf: Währungspolitik (117-124); Walter Deffaa / Peter Zangl: Haushaltspolitik (125-130); Volker Nienhaus: Binnenmarktpolitik (131-138); Jürgen Stehn: Wettbewerbs- und Industriepolitik (139-146); Christian Weise: Regionalpolitik und Infrastruktur (147-152); Volker Meinhardt / Bernhard Seidel: Sozial- und Gesundheitspolitik (153-160); Olaf Hillenbrand: Umweltpolitik (161-166); Erwin Häckel: Energiepolitik (167-172); Jürgen Erdmenger: Verkehrspolitik (173-178); Jürgen Turek: Forschungs-, Technologie- und Telekommunikationspolitik (179-184); Andreas Maurer: Bildungspolitik (185-190); Reinhard Rupprecht: Justiz und Inneres (191-198). 4. Die Außenpolitik der Europäischen Union: Jörg Monar: Außenwirtschaftsbeziehungen (201-210); Elfriede Regelsberger: Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (211-220); Mathias Jopp: Westeuropäische Union (221-226); Barbara Lippert: Mittel- und Osteuropa (227-234); Karl Wolfgang Menck: Entwicklungspolitik (235-240); Carl Lankowski: Transatlantische Beziehungen (241-246); Sven Behrendt: Die Nahost- und Mittelmeerpolitik (247-252); Franco Algieri: Die Asienpolitik der Europäischen Union (253-260). 5. Die Politische Infrastruktur: Thomas Jansen: Die europäischen Parteien (263-268); Hans-Wolfgang Platzer: Die europäischen Interessenverbände (269-274); Elisabeth Noelle-Neumann: Die öffentliche Meinung (275-280). 6. Die Europapolitik in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union: Christian Franck: Belgien, Luxemburg (283-288); Josef Janning: Bundesrepublik Deutschland (289-296); Nikolaj Petersen: Dänemark (297-300); Timo Kivimäki: Finnland (301-306); Françoise de la Serre / Christian Lequesne: Frankreich (307-314); Nikos Frangakis: Griechenland (315-320); Patrick Keatinge: Irland (321-326); Carlo Masala: Italien (327-334); Marja Kwast-van Duursen: Niederlande (335-338); Paul Luif: Österreich (339-344); Álvaro de Vasconcelos: Portugal (345-350); Rutger Lindahl: Schweden (351-356); Esther Barbé: Spanien (357-364); Helen Wallace: Vereinigtes Königreich (365-372). 7. Die Europapolitik in anderen europäischen Organisationen und Staaten: Anke Gimbal: Europarat und Europäische Menschenrechtskonvention (375-382); Heinrich Schneider: OSZE und gesamteuropäische Kooperation (383-392); Heinz-Jürgen Axt: Malta, Türkei, Zypern (393-398); Wladimir Korowkin: Rußland und andere GUS-Staaten (399-404); Barbara von Ow: Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn (405-410); Franz-Lothar Altmann: Albanien, Bulgarien, Rumänien, ehemaliges Jugoslawien (411-418); Peer Lange / Sabine Birglechner: Die baltischen Staaten (419-424). 8. Dokumentation (Zusammengestellt von Andreas Maurer) (427-440). 9. Chronologie (Zusammengestellt von Tobias Schumacher) (443-478). 10. Bibliographie (Zusammengestellt von Melanie Morisse) (481-524).