/ 11.06.2013
Ines Caroline Zanella
Kolonialismus in Bildern. Bilder als herrschaftssicherndes Instrument mit Beispielen aus den Welt- und Kolonialausstellungen
Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2004 (Beiträge zur Dissidenz 17); 168 S.; brosch., 39,- €; ISBN 3-631-52729-2Anhand von Beispielen aus den Welt- und Kolonialausstellungen, einem Phänomen des historischen Kolonialismus, macht die Autorin deutlich, dass der Kolonialismus in Bildern bestehende Herrschaftsverhältnisse auch in den Augen der Menschen festigen soll: Auf der Basis der kolonialen Ideologie – wie etwa der Zivilisierung – werden die Kolonien als kolonialer Traum inszeniert und über Plakate und Postkarten vermarktet. Exotische Sujets und Stereotypen prägen durch Normung und Sinnstiftung Wahrnehmungstraditionen. „Alles scheint sich um die Frau, die Natur und die Sexualität der fremden Kulturen zu drehen. Geht man davon aus, dass es die europäischen Bedürfnisse sind, die in den Ausstellungen befriedigt werden sollen, sind dies die Angriffspunkte einer inneren Kolonisierung Europas.“ (153) Die philosophische Wurzel dieser Kanalisierung, die Reduzierung der Welt auf Bruchstücke, liege in einer patriarchalen Bildtradition, die bereits Platon in der Urbild-Abbild-Metapher formuliert habe.
Kaspar Nürnberg (KN)
M. A., Historiker, Geschäftsführer des Vereins Aktives Museum, Berlin.
Rubrizierung: 2.23
Empfohlene Zitierweise: Kaspar Nürnberg, Rezension zu: Ines Caroline Zanella: Kolonialismus in Bildern. Frankfurt a. M. u. a.: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/9495-kolonialismus-in-bildern_26433, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 26433
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M. A., Historiker, Geschäftsführer des Vereins Aktives Museum, Berlin.
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