Thèse d'Etat Straßburg; Gutachter: R. Poidevin. – Cahn beschäftigt sich mit der SPD und dem Ende der vierten französischen Republik in der Zeit zwischen 1954 und 1958. Die SPD setzte 1954 große Hoffnungen in Mendès France: Wenn es einem links gerichteten Politiker in einem Nachbarland gelungen wäre, die Probleme zu lösen, deren die konservativen Regierungen nicht Herr geworden waren, so wäre die eigene Glaubwürdigkeit in der Wählerschaft gewachsen. Mit dem Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft lieferte Frankreich der deutschen Opposition einen Erfolg gegenüber Adenauer. Enttäuscht zeigte sich die SPD in der Saarfrage, da Mendès France hier Zielsetzungen und Methoden seiner Vorgänger übernahm. Die Amtszeit Mollets stellte die "sozialistische Solidaritätsbereitschaft" auf die Probe. Frankreichs Algerienpolitik führte zu Spannungen innerhalb der SPD: zwischen der Mehrheit um Ollenhauer und einer Minderheit, die den Freiheitskampf unterstützte. Zum Ende der vierten Republik richtete sich die Kritik der Sozialdemokraten zunehmend auf die Nationalversammlung, weniger auf die Exekutive. Mit der Übernahme der Macht durch de Gaulle fürchtete die SPD eine neue Form des "Bonapartismus", gar eine "Militärdiktatur als Folge des Putsches" (VII). Inhaltsübersicht: I. L'espoir en l'homme différent: 1. Etat des lieux; 2. L'échec de la Communauté Européenne de Défense; 3. De Londres à Paris; 4. La fin du gouvernement Mendès France. II. Le S.P.D., témoin de l'agonie de la Quatrième République (1955–1958): 1. Le S.P.D. face au gouvernement Edgar Faure; 2. Le S.P.D. et la S.F.I.O. aux Affaires; 3. de Bourgès-Maunoury à de Gaulle ou le syndrome de Weimar; Le S.P.D. face à la fin d'une République. III. L'intrusion. Le S.P.D. et la question algérienne (1955–1958).