Geburtenrückgang, Vätermonate, Lohngleichheit zwischen Mann und Frau: Dies sind nur einige der Phänomene, die die aktuelle politische Diskussion bestimmen. Ihre Grundgedanken gehen bis zu den Anfängen der ersten Frauenbewegung im 19. Jahrhundert zurück und haben seit dieser Zeit immer wieder für heftige gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen gesorgt. Impulsgeberinnen und Vorkämpferinnen auf dem Weg zur Geschlechtergleichheit gab es viele – vorgestellt werden hier nur einige, wobei die vorgenommene Auswahl nicht immer ganz transparent ist und einige Klassiker wie zum Beispiel Judith Butler oder Donna Haraway vermissen lässt. Das Spektrum der Porträtierten deckt dennoch die verschiedensten Denk-, Forschungs- und Handlungsbewegungen ab und eröffnet gerade mit den in Deutschland eher unbekannten Wissenschaftlerinnen wie Anna Titkow und Myra Marx Ferree einen anderen Zugang zur Frauen- und Geschlechterforschung. Gemein ist allen Porträtierten und Porträtierenden (auch diese werden kurz vorgestellt), dass sie mit ihren der Zeit weit vorauseilenden Ideen (z. B. der Internationalen Frauenuniversität – ifu) den Weg für grundlegende gesellschaftspolitische Veränderungen geebnet und damit teilweise auch die geschlechtsblinden Strukturen in Forschung und Lehre thematisiert, aufgebrochen und umgestaltet haben. Dem Buch gebührt daher das Verdienst, der noch so jungen Frauen- und Geschlechterforschung Persönlichkeit zu verleihen, indem es abstrakte Thesen und Ideen an ein Gesicht, eine Person, ein Lebenswerk bindet.