Der Autor legt mit diesem Buch ein weiteres konkretes Konzept zur Umsetzung der aktuell viel diskutierten Idee eines Bürgergeldes vor. Intensiv und detailliert setzt er sich in diesem Zuge mit den Plänen von Thüringens Ministerpräsident Althaus (CDU), vom Leiter des Hamburgischen Weltwirtschaftsarchivs Straubhaar und vom Drogeriebetreiber Werner auseinander. Opaschowskis Vorschlag, der dem Buch den Namen gibt, sieht ein durch staatliche Zahlungen garantiertes Existenzminimum von 580 Euro vor. Durch Erwerbsarbeit kann der Bürger sein Einkommen erhöhen, der staatliche Zuschuss schmilzt mit jedem mehr verdienten Euro um 50 Cent ab, bis er bei 2.000 Euro den Wert null erreicht. Erst dort setzt auch eine einheitliche Flat Tax von 25 Prozent ein. Insofern ist also gewährleistet, dass Erwerbsarbeit zu höherem Einkommen führt als Erwerbslosigkeit. Finanzieren ließe sich dies, so rechnet Opaschowski vor, indem im Gegenzug die gesamten Sozialausgaben Deutschlands wegfielen und dadurch eine Zahlung von höchstens 580 Euro an jeden Bürger kostenneutral zu realisieren sei. Bemerkenswert an den Ausführungen ist vor allem die Tatsache, dass sie nicht nur durch das vorausgesetzte Fachwissen des Autors legitimiert werden sollen, sondern ebenso durch eine Kombination mit Umfrageergebnissen zum Thema Arbeit und soziale Sicherheit, die überdies belegen, dass ein Gerechtigkeitsempfinden unter den Bürgern sehr viel verbreiteter ist als eine diffuse Anspruchshaltung gegenüber dem Sozialstaat. Das Stufenmodell zur Umsetzung der Pläne ist bis zur Mitte des Jahrhunderts angelegt. Die spätestens hier einsetzende Problematik der politischen Umsetzung wird zwar ebenfalls angesprochen, geht aber über Appelle an die kollektive Verantwortung nicht hinaus. Intervenierende Faktoren – wie etwa der damit faktisch wegfallende Gestaltungsspielraum politischer und gesellschaftlicher Akteure in der bundesdeutschen Sozialpolitik – werden nur kurz beleuchtet, doch genau diese erscheinen aus politikwissenschaftlicher Sicht besonders relevant.