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/ 05.06.2013
Dieter Staas

Nullinflation - Karriere einer fatalen Ideologie

Münster: Lit 1998 (Politikwissenschaft 50); 150 S.; brosch., 29,80 DM; ISBN 3-8258-3235-X
Aufgrund der Erfahrungen der Deutschen mit zwei kriegsbedingten Hyperinflationen in diesem Jahrhundert herrsche in der BRD Inflationshysterie, so Staas, die auch auf die "natürliche Inflation", welche das Ergebnis der relativen Preisbildung sei, bezogen wird. Wirtschaftswachstum und Geldentwertung korrelierten aber positiv, daher gefährde die auf Inflationsbekämpfung ausgerichtete Geldpolitik der Bundesbank Arbeitsplätze. Überhaupt benachteilige die Politik der Bundesbank vor allem die Unterschichten und die dynamischen Unternehmer, während sie hauptsächlich die Interessen der eher von einer Rentiermentalität gekennzeichneten Mittelschichten stütze. Geldwertstabilität ließe sich besser durch den Abbau von Monopolen - auch partiellen - und Wettbewerbsbeschränkungen erreichen. Aber: "Eine Ruhe an der Preisfront gibt es nicht" (143) und "eine totale Wettbewerbsordnung gleicht einem Selbstzerstörungsmechanismus": "Die Wirtschaft bleibt daher eine Daueraufgabe, ein ständiges Lavieren zwischen Extremen, zwischen Markt und Monopol, zwischen Inflation und Deflation" (150). Inhaltsübersicht: Das Inflationsgespenst; Die deutsche Inflationshysterie; Euro und Stabilitätswahn; Bremsspuren einer rigiden Geldpolitik; Risiken der Stabilitätspolitik; Fehler der Inflationstheorien; Natürliche Inflation.
Heinz-Werner Höffken (Hö)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 2.342 Empfohlene Zitierweise: Heinz-Werner Höffken, Rezension zu: Dieter Staas: Nullinflation - Karriere einer fatalen Ideologie Münster: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/7833-nullinflation---karriere-einer-fatalen-ideologie_10384, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 10384 Rezension drucken
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