Der Autor, der dem Netzwerk "Umweltschutz von unten" angehört, „widmet sich am Beispiel der Umweltbewegung der ganz konkreten Verfassung von politischer Bewegung" und „durchleuchtet im Detail Abhängigkeitsverhältnisse und politische Strategien von großen Verbänden bis Basisgruppen" (11). Insbesondere geht es ihm um das Verhältnis der Bewegung zu Staat und Wirtschaft sowie etwaigen Einflüssen rechter Ideologie. In seiner Untersuchung führt Bergstedt zahlreiche aufschlussreiche Quellen an. Allerdings entzieht er sich der Mühe einer eigenständigen Paraphrase und Zusammenfassung der Quellen. Stattdessen zitiert er diese zum Teil über mehrere Seiten. Seine eigenen Analysen stehen dem unverbunden gegenüber. Ferner sind seine Interpretationen durch eine anarchistische Grundposition determiniert, das heißt, dass Herrschaft mit Repression gleichgesetzt wird, Kooperation mit Filz und Kompromisse mit Aufgabe eigener Positionen. Insofern wird das lohnenswerte Anliegen der Untersuchung durch mangelnde Differenzierungen und Abwägungen nur unzureichend eingelöst. Ärgerlich ist zudem die leseunfreundliche Gestaltung des Buches. Aus dem Inhalt: 3.1 Geschichte der Umweltverbände; 3.2 Verbände mit Untergliederungen; 3.3 Die Steigerung: Dachverbände; 3.4 Netzwerke und Initiativen-Verbände; 3.5 Umweltzentren; 3.6 Die Jugendumweltbewegung; 3.7 Rechte Ökologie: Du bist nichts, Dein ... ist alles!; 3.8. Kommunen, Ökodörfer und Anders-leben-Projekte; 3.9 Öko-Betriebe und Geldinstitute als AkteurInnen; 3.10 Parteien; 3.11 Naturschutz: Tarnorganisationen der Naturnutzer und Konzerne.