Systeme sozialer Grundsicherung, die staatliche Leistungen zur Bekämpfung manifester Verarmung vorsehen, sind weltweit in unterschiedlichen Formen institutionalisiert. Das Spektrum reicht von universalistischer Staatsbürgerversorgung skandinavischen Typs über Sozialversicherungssysteme, die wie in Deutschland an den Erwerbsstatus anschließen bis hin zu Fürsorgeregimen mit expliziter Bedürftigkeitsprüfung wie in den USA. Monetäre Transfers sind politisch kontrovers – konservative wie liberale Kritiker bestreiten vehement die Wirksamkeit dieser Hilfeform – gleichwohl ist dieses in westlichen Sozialsystemen fest etablierte Instrument, so die leitende These der Studie, auch von zahlreichen Entwicklungs- und Übergangsgesellschaften übernommen worden. Gestützt auf eine weit angelegte Auswertung einschlägiger Fachliteratur analysieren die Autoren die Verbreitung, Formen, Wirkungen und die gesellschaftlichen Voraussetzungen von Grundsicherungssystemen in westlichen und nicht-westlichen Ländern. Dabei sind drei Gesichtspunkte relativ zum Forschungsstand von besonderer Bedeutung. Erstens wird mit der Studie ein weltweiter Survey über soziale Grundsicherung vorgelegt. Zweitens rücken die Autoren den Ansatz monetärer Armutsbekämpfung in den entwicklungspolitischen Kontext und drittens schließlich werden nicht-westliche Länder erstmals in das Forschungsgebiet der „global social policy“ einbezogen. Die Publikation ist aus einer von den Autoren für die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit erstellten Studie hervorgegangen.